Sprit: Heute deutlich billiger als 1985

10.03.2010

Gerne wird das Bild des Autofahrers als Melkkuh der Nation gezeichnet, eine aktuelle Untersuchung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) zeichnet allerdings ein ganz anderes Bild. "Im Verhältnis zum Einkommen ist heute Sprit um die Hälfte billiger als vor 25 Jahren. Und: Der Verbrauch der Autos ist heute um 30 % niedriger als damals", rechnete VCÖ-Experte Martin Blum vor.

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Während Autobesitzer im Jahr 1985 für ein durchschnittliches Nettomonatseinkommen 916 l Eurosuper und 959 l Diesel tanken konnte, sind es demnach heute 1.352 l Eurosuper und 1.477 l Diesel. "Für ein Monat Arbeit kommen wir heute doppelt so weit mit dem Auto als noch vor 25 Jahren", so Blum.

Einmal mehr forderte der VCÖ eine Erhöhung der Treibstoffsteuern durch eine CO2-Abgabe, um so die Zahl der Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel, Räder und Fahrgemeinschaften zu stärken. Weiters bedürfe es strengerer Vorgaben für die Autoindustrie, damit bis zum Jahr 2020 das 3-Liter-Auto der Standard bei Neuwagen wird.

Haushalt mit Auto(s) gibt monatlich 487 Euro für Mobilität aus

Österreichs motorisierte Haushalte geben im Monat 487 Euro aus, während der EU-Schnitt bei 360 Euro liegt, rechnet der ARBÖ vor. Die Konsequenz daraus: ""Es gibt daher keinen Grund an den ohnehin hohen Steuern für Autofahrer zu drehen", betonte ARBÖ-Geschäftsführer Leo Musil. So würden in Deutschland, wo eine höhere MöSt verrechnet wird, die Mobilitätskosten insgesamt um 14 % niedriger sein.

Musil: "Kein Wunder, denn die deutschen Autofahrer brauchen beim Kauf eines neuen Autos keine Normverbrauchsabgabe zu zahlen - im Gegensatz zu den Österreichern. Die deutschen Autofahrer können auch die Autobahn ohne Maut benutzen und brauchen keine Vignette zu kaufen. Ersatzteile, Zubehör, Reparaturen und die Preise für Gebrauchte Fahrzeuge sind in Österreich teurer als beim Nachbarn."

Der Fachverband der Mineralölindustrie verwies heute ebenfalls darauf, dass Autofahrer in Österreich günstiger tanken als der EU-Schnitt. Das liege aber nicht nur an der niedrigeren MöSt, sondern auch am harten Wettbewerb der Mineralölfirmen untereinander.

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