VW bleibt Absatz-"Kaiser"

24.07.2009

Einen Tag nach dem gewonnen Machtkampf mit Porsche hat Volkswagen mit guten Absatzzahlen seine starke Position auf dem Weltmarkt untermauert. Der Absatz des größten deutschen Autobauers ist in der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten bisher nur um 5 Prozent auf 3,1 Mio. Fahrzeuge gesunken. Der Auto-Weltmarkt brach bis zur Jahresmitte dagegen um 17,7 Prozent ein. Dadurch erhöhte sich der weltweite Marktanteil der Wolfsburger auf 12 Prozent.

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Im Juni erreichte der Konzern nach Angaben aus Wolfsburg sogar ein Plus bei den Auslieferungen von 6,5 Prozent auf 609.800 Einheiten. Die Marke VW allein steigerte ihre Auslieferungen im ersten Halbjahr weltweit um 2,2 Prozent auf 1,95 Mio. Fahrzeuge.

Konzernvertriebschef Detlef Wittig sagte: "Die vergleichsweise gute Entwicklung unserer Verkaufszahlen beweist, dass der Volkswagen Konzern weiterhin auf dem richtigen Weg ist. Wir liegen mit diesen Ergebnissen voll im Plan."

Die guten Ergebnisse insbesondere der Hauptmarke VW stammen vor allem aus der sehr positiven Entwicklung in Deutschland, Brasilien und vor allem in China, wie es hieß. Auch die Marken Audi, Skoda und Seat entwickelten sich laut Unternehmen besser als der Gesamtmarkt.

Rückgänge deutlich geringer als bei der Konkurrenz

Während der Automarkt in Europa insgesamt um 18,4 Prozent zurückging, verzeichnete der VW-Konzern ein deutlich geringeres Minus von 11,7 Prozent auf 1,66 Mio. Einheiten. In Nordamerika wurden mit 221.900 rund 12 Prozent weniger Fahrzeuge ausgeliefert in einem um 33 Prozent geschrumpftem Markt.

In Südamerika kletterte der Pkw-Marktanteil auf 22,1 Prozent. Dabei wurde im größten Markt Brasilien das Marktwachstum von 3,7 Prozent mit einem Plus von 6,1 Prozent auf 335.700 Autos übertroffen.

Rasant entwickelten sich die Verkäufe in China mit einem Plus von fast 23 Prozent auf 652.200 Einheiten. Auf dem deutschen Markt setzten die Marken des Konzerns im ersten Halbjahr 631.900 Fahrzeuge ab, ein Plus von 18,3 Prozent. Die Kernmarke Volkswagen verkaufte auf dem Heimatmarkt mit 339.000 Stück sogar 26 Prozent mehr.

Der Pkw-Weltmarktanteil von Europas größtem Autohersteller kletterte von Jänner bis Juni auf 12,0 (Vorjahreszeitraum: 9,9) Prozent.

Der Konzern will den japanischen Konkurrenten Toyota in den nächsten Jahren als Weltmarktführer ablösen. Volkswagen profitiert wegen seiner Kleinwagenmodelle stärker als andere Autobauer von den in immer mehr Ländern gezahlten staatlichen Verschrottungsprämien. Bereits im Mai hatten Zuwächse in Deutschland, China und Brasilien den Absatz erstmals seit Monaten wieder steigen lassen.

China überflügelt Deutschland

Volkswagen hat im ersten Halbjahr erstmals mehr Autos in China als in Deutschland verkauft. Der Konzern lieferte demnach 652.000 Fahrzeuge an Kunden im Reich der Mitte aus, ein Plus von 22,7 Prozent. Auf ihrem Heimatmarkt schlugen die Wolfsburger im gleichen Zeitraum knapp 632.000 Pkw und Transporter los, ein Zuwachs von 18,3 Prozent. Europas größter Autobauer profitiert wegen seiner Kleinwagenmodelle wie kaum ein anderer von staatlichen Kaufanreizen in Deutschland und China.

Weltweit sank der Absatz des Konzerns mit seinen sieben Pkw-Marken VW, Audi, Seat, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini und der VW-Nutzfahrzeugsparte in der ersten Jahreshälfte um fünf Prozent. Grund dafür war unter anderem ein Absatzrückgang in der wichtigsten Region Europa um 11,7 Prozent auf rund 1,7 Mio. Fahrzeuge. Damit schlug sich Volkswagen allerdings besser als die Wettbewerber, deren Absatz im Schnitt um 18,4 Prozent schrumpfte.

In Brasilien, dem dritten großen Einzelmarkt der Welt, steigerte der Wolfsburger Konzern den Absatz um sechs Prozent auf 335.700 Stück, während der Markt um 3,7 Prozent wuchs.

Auch bei der Marke VW ließen Zuwächse in Deutschland, Brasilien und China den Absatz steigen. Weltweit verkaufte die Kernmarke seit Jahresbeginn 1,949 Mio. Pkw, 2,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Marktanteil erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent. Auch Audi, Skoda und Seat hätten sich besser geschlagen als der Gesamtmarkt, hieß es.

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