Fernsehen in Österreich

Das Aus für analoges Kabelsignal

29.02.2016

Bettroffene Kunden brauchen zukünftig ein DVB-C fähiges Gerät.

Zur Vollversion des Artikels
© Getty Images
Zur Vollversion des Artikels

 Das analoge Kabelfernsehen hat ausgedient. Die Kabelbetreiber drehen heuer im Laufe des Jahres das Analog-Signal ab. Die betroffenen Fernseher bleiben dann schwarz. Die Anbieter rechnen mit zahlreichen Kundenbeschwerden. Was Kabelkunden jetzt wissen müssen:

Wer ist betroffen?
Alle, die analoges Kabelfernsehen empfangen. Laut Zahlen der Telekom-Regulierungsbehörde RTR waren dies Ende 2015 rund 350.000 Haushalte beziehungsweise rund jeder vierter Kabelkunde. Wer noch mit einem Röhrenfernseher fernsieht, ist auf jeden Fall betroffen, es sei denn, er hat bereits eine Box mit Digital-Empfänger. Auch ältere Flat-TVs ohne DVB-C-Tuner könnten schwarz bleiben. DVB-C steht für "Digital Video Broadcasting - Cable".

Was ist zu tun?
Die Kabelnetzanbieter empfehlen, zu prüfen, ob man digital oder analog fernschaut. Betroffen könnten auch Zweitfernseher sein. All jene, die analog fernsehen, brauchen einen neuen Fernseher mit eingebautem DVB-C-Tuner oder eine Box, also einen externen Receiver. Auch ein Umstieg auf digitales Antennen- oder Satellitenfernsehen ist möglich, an einem neuen Gerät kommt man aber trotzdem meist nicht vorbei.

Wie erkennt man, ob man noch analog fernschaut?
Analog stehen in den Kabelnetzen nur noch ungefähr 20 bis 30 TV-Sender zur Verfügung. Bei UPC fielen 2014 schon acht analoge Sender weg, darunter Arte und CNN, wer dies bemerkte, sollte nun umstellen. Wer hingegen neben dem ORF-Logo das "HD"-Symbol sieht oder deutlich über 30 Sender hat, empfängt bereits digital.

Wird das Radiosignal auch digital?

Ja, neben dem analogen Fernsehsignal drehen die Kabelnetzbetreiber auch das analoge Radiosignal ab. DVB-C-fähige Geräte können in der Regel neben dem digitalen Fernsehen auch digitales Radio empfangen. Zusätzlich bringen die Anbieter UPC und Liwest einen digitalen Radioreceiver für rund 60 Euro und ein komplettes Audiosystem für 130 Euro auf den Markt.

Wie informieren die Betreiber?
Es gibt eine Info-Webseite (http://digitaleskabel.at/), Radiospots sowie einen Werbefilm. Zusätzlich verschicken die Kabelbetreiber Newsletter und Briefe an die Kunden und blenden Hinweise auf den analogen Sendern ein.

Wird das Kabelfernsehen nun teurer?
Jein. An den Tarifen soll sich nichts ändern, denn die digitalen Sender stehen schon jetzt zur Verfügung. Allerdings müssen sich betroffene Kunden ein neues Empfangsgerät anschaffen. Solche Kabelreceiver gibt es ab 30 Euro, manche Kabelanbieter stellen solche Boxen auch zur Verfügung. Allerdings muss jedes analoge TV-Gerät gesondert auf Digital-Empfang umgerüstet werden.

Gibt es ein Sonderkündigungsrecht?
Ja, unter Umständen. Dies hängt von den einzelnen Kundenverträgen sowie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Kabelnetzbetreiber ab. Die Anbieter müssen über das Sonderkündigungsrecht schriftlich informieren. Da Betroffene zum Umstieg gezwungen werden, rechnen die Betreiber jedenfalls mit vermehrten Kundenbeschwerden.

Digitales Fernsehen hat durchaus Vorteile
Das Fernsehbild ist besser, es stehen mehr Sender zur Verfügung und über einen elektronischen Programmführer (EPG) lassen sich Zusatzinformationen abrufen und Aufnahmen leichter programmieren. Die Kabelnetzanbieter können durch den Wegfall der analogen Kanäle zudem deutlich mehr Sender anbieten, darunter hochauflösende HD-Kanäle. Auch fürs Internet werden neue Frequenzbänder frei.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel