Unternehmenskultur

„Du“ statt „Sie“: Studie zeigt Wandel in der Unternehmenskultur in Österreich

15.10.2025

Neue Umfrage von Magenta Telekom: 75 Prozent der Unternehmen setzen auf das Du-Wort – Recruiting bleibt branchenabhängig eine Herausforderung.

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Die Unternehmenskultur in Österreich befindet sich im Wandel: Laut einer aktuellen repräsentativen Studie von Marketmind im Auftrag von Magenta Telekom bevorzugen drei Viertel der heimischen Unternehmen die informelle Ansprache mit „Du“. Gleichzeitig zeigt die Erhebung interessante Einblicke in Sprachgebrauch, Hierarchien und Personalbesetzung. 

Du-Kultur dominiert in drei von vier Unternehmen
Die Ergebnisse der im Juni und Juli 2025 durchgeführten Befragung unter 800 Entscheidungs-trägerinnen und Entscheidungsträgern sind eindeutig: 75 Prozent der österreichischen Unternehmen nutzen ausschließlich das Du-Wort, nur fünf Prozent setzen noch konsequent auf das formelle „Sie“. 
Besonders ausgeprägt ist die Du-Kultur in kleineren Betrieben und in bestimmten Branchen: In der Gastronomie und Hotellerie duzen sich 78 Prozent der Beschäftigten, im Handel 70 Prozent. In der Warenherstellung ist das Du mit 62 Prozent noch nicht ganz so weit verbreitet. Auffällig: Je größer das Unternehmen, desto eher wird abhängig von Hierarchieebene kommuniziert. In Großunternehmen, vor allem in Wien, bleibt gegenüber der Führungsebene oft das „Sie“ bestehen. 

Deutsch ist weiterhin Unternehmenssprache Nummer eins
Trotz zunehmender Internationalisierung bleibt Deutsch die dominierende Unternehmenssprache: In 67 Prozent der befragten Betriebe wird ausschließlich Deutsch gesprochen – sowohl in Kleinstunternehmen mit bis zu neun Mitarbeitenden als auch in 65 Prozent der größeren Firmen mit internationaler Ausrichtung. Nur vereinzelt setzen kleinere Unternehmen auf eine ausschließlich andere Sprache im Geschäftsalltag.

Hälfte der Unternehmen voll besetzt – Recruiting stark branchenabhängig
In Bezug auf die Personalbesetzung zeigt sich: Nur 50 Prozent der Unternehmen sind derzeit voll besetzt, die andere Hälfte muss bei Bedarf regelmäßig neue Mitarbeitende rekrutieren. Dabei gibt es deutliche Branchenunterschiede. 
Während IT, Gesundheits- und Sozialwesen vergleichsweise leicht neues Personal finden, kämpfen Unternehmen in der Bau-, Grundstücks- und Wohnungswirtschaft mit deutlich schwierigeren Rekrutierungsbedingungen. Dennoch: 49 Prozent der Unternehmen finden rasch neue Arbeitskräfte, nur drei Prozent suchen händeringend – vor allem in der Warenherstellung.

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