Erzürnte Kleinanleger

Eklat um Kottan-Vergleich bei Telekom-HV

23.05.2012

Anlegervertreter Rasinger: "Kottan hat auch ermittelt".

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Kleinanleger-Vertreter Wilhelm Rasinger ist mit der Aufarbeitung der Malversationen bei der Telekom Austria alles andere als zufrieden. "Die Staatsanwaltschaft ermittelt - das kann ich schon nicht mehr hören", sagte Rasinger am Mittwoch bei der Hauptversammlung. "Kottan hat auch ermittelt." Die Politik und das Justizministerium müsse endlich die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Staatsanwaltschaft so arbeiten könne, wie es die Öffentlichkeit von ihr erwarte.

   Die Telekom leidet nach Ansicht Rasingers an "Berateritis". Dass von den sieben Leuten am Podium vier Berater seien, sei "symptomatisch", so der IVA-Chef. "Schwache Manager brauchen Berater." ÖIAG-Chef Markus Beyrer sei "sicher ein erfolgreicher Politfunktionär der zweiten Ebene" gewesen, aber kein Unternehmer.

BDO legt Prüfbericht vor
Bei der Hauptversammlung der Telekom Austria in der Wiener Stadthalle werden heute, Mittwoch, vor allem zwei Tagesordnungspunkte spannend: Nach der Präsentation des Konzernlageberichts durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Markus Beyrer werden die Forensik-Spezialisten Markus Brinkmann und Stefan Kühn von der Beratungsfirma BDO Deutschland ihren Bericht zur Aufarbeitung diverser Korruptionsvorwürfe präsentieren.

Die vom Telekom-Aufsichtsrat beauftragten Kontrollore haben den Aktionären bereits im Vorfeld die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat empfohlen, weil nach der rechtlichen Würdigung der Forensik-Erkenntnisse nichts gegen eine Entlastung spreche.

Auf den Auftritt des neuen Großaktionärs Ronny Pecik, der inzwischen gemeinsam mit seinem ägyptischen Partner Naguib Sawiris mehr als ein Fünftel der Anteile an der Telekom Austria hält, müssen die Aktionäre noch bis zum Nachmittag warten. Auf Punkt 10 der Tagesordnung stehen die Wahlen in den Aufsichtsrat.  Das Kontrollgremium soll von acht auf zehn Eigentümer-Vertreter aufgestockt werden, Pecik und Sawiris wollen in den Aufsichtsrat einziehen. In seiner Rede will Pecik auch erläutern, welche Pläne er für die Telekom Austria hat.

Zur Vollversion des Artikels