Umsatz sinkt

Facebook-Börsengang wird Krimi

24.04.2012

Ausgerechnet in der heiklen Phase vor dem Börsenstart gibt es Einbußen bei Umsatz und Gewinn.

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© AP/Marcio Jose Sanchez
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Es sind bange Momente für den „Social Network“-Riesen Facebook vor dem für Mitte Mai geplanten Börsengang. Der Konzern gewährte in einem aktualisierten Prospekt für den Start an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq neue Einblicke in seine Finanzen: Und die bleiben trotz aller Erfolge teilweise unter den Erwartungen. Kurz: Das Wachstum des Internet-Giganten, der nach dem Börsengang über 100 Mrd. Dollar wert sein dürfte, hat sich verlangsamt.

12 % weniger Gewinn.
Der Konzern meldete im ersten Quartal Einnahmen von 1,06 Mrd. Dollar – zwar 45 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs, aber 6 % weniger als im Quartal ­davor. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg (27) nannte in einer Aussendung „saisonale Trends“ im Online-Werbegeschäft als Grund für den Rückgang. Der Gewinn sank im Vergleich zu den ersten drei Monaten 2011 um 12 % auf 205 Mio. Dollar.

526 Mio. Nutzer täglich.
Auch bei der Nutzergemeinde verlangsamt sich das Wachstum: Facebook gab die Zahl seiner „täglich aktiven Mitglieder“ mit 526 Mio. an, ein Plus von 41 % gegenüber dem Vorjahr. 901 Mio. Menschen loggen sich mindestens einmal pro Monat in ihr Facebook-Konto (+30 %) ein. Das sind mehr als die Bewohner der USA und Europas zusammen. An sich atemberaubende Zahlen, doch Anfang 2011 wuchs die Facebook-Gemeinde noch doppelt so schnell.

Ermutigend immerhin: 488 Mio. „Facebooker“ nutzen den Dienst inzwischen mit mobilen Geräten: der derzeit heißeste Markt der Tech-Branche. Das Zahlenwerk scheint insgesamt jedoch Facebook zu entzaubern – ausgerechnet in der brenzligsten Phase vor dem Börsenstart. Unter Investoren grassiert ohnehin die Angst vor neuen Blasen im IT-Sektor: Internet-Darling Groupon enttäuschte nach dem gehypten Debüt im Vorjahr. Analysten warnten bereits, dass sich Facebook „unter großem Druck befinde“: Der Web-Riese könnte den hohen Erwartungshaltungen nicht gerecht werden.

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