Showdown am 23. 2.

Festnetz und Handy sollen fusionieren

10.02.2010

Die Zusammenlegung würde der Telekom Austria bis zu 150 Mio. Euro Sparpotenzial bringen. Die Mitarbeiter fürchten einen Jobabbau.

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In der Telekom Austria (TA) stehen die Zeichen auf Veränderung. In knapp zwei Wochen, am 23. Februar, soll im Aufsichtsrat über die angedachte Fusion der Festnetz- und Mobilfunksparte entschieden werden. Wie berichtet, hat der Vorstand eine detaillierte Analyse der Vor- und Nachteile einer Zusammenlegung der Bereiche in Auftrag gegeben. „Die Prüfung läuft“, bestätigt TA-Sprecherin Elisabeth Mattes. Die Ergebnisse werde sich der Aufsichtsrat am 23. Februar ansehen.

„Auf die Finger schauen.“

Die Personalvertretung zeigt bereits jetzt deutlich auf. Der neue TA-Betriebsratschef Markus Hinker, der gestern zum Nachfolger des überraschend aus gesundheitlichen Gründen zurückgetretenen Michael Kolek gewählt wurde, will dem Management „genau auf die Finger schauen“. „Je näher der 23. rückt, desto verunsicherter sind die Mitarbeiter, wie es weitergeht“, so Hinker zu ÖSTERREICH. Wichtig sei die Information der Beschäftigten. Hinker legt TA-General Hannes Ametsreiter heute einen Katalog von über 50 Fragen und 10 Forderungen vor. Vor allem verlangt er eine „langfristige Beschäftigungsgarantie“.

Die TA hat aktuell 8.100 Beschäftigte, ihre Handytochter mobilkom austria in Österreich 2.100. Gerüchte über möglichen Mitarbeiterabbau im Zusammenhang einer Fusion wurden dementiert. „Aber wir sind misstrauisch“, sagt Hinker.

Stärken bündeln

Etliche westeuropäische Telekomanbieter haben ihre Festnetz- und Handyaktivitäten bereits gebündelt. Die Kunden wollen zunehmend alles aus einer Hand. Auf Produktseite hat die TA hier mit den von Ametsreiter erfunden erfolgreichen Kombipaketen bereits vorgelegt. Dank dieser Angebote wurde der Kundenschwund im Festnetz gestoppt. Die geplante Fusion sei „auch eine Chance für beide Betriebe“, sagte mobilkom-Betriebsratschef Werner Luksch gestern. Aber, so auch er: „Aus dem Titel Fusion darf es keine einzige Kündigung geben.“ Angela Sellner

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