Euro im frühen Handel gut behauptet

01.02.2010

EUR-USD: Etwas schwächer gegenüber dem Richtkurs der EZB vom Freitag und gut behauptet gegenüber dem späten Devisengeschäft in New York. Gegenüber den Richtwerten von Pfund und Franken tendierte der Euro mit Aufschlägen. Zum Yen verlor er hingegen an Terrain.

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Die Gemeinschaftswährung konnte sich im frühen europäischen Geschäft gegen den US-Dollar wieder etwas stabilisieren. Im asiatischen Handel war die Devisen noch bis in die Region bei 1,3850 Dollar gesunken, drehte dann jedoch wieder nach oben und bewegt sich aktuell im Bereich von 1,3890 Dollar. Neue Impulse erhoffen sich Marktteilnehmer von den am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten.

Um 9 Uhr hielt der US-Dollar gegen den Euro bei 1,3889 nach 1,3966 USD beim Richtkurs vom Freitag. In New York war der Euro gegen den US-Dollar zuletzt mit 1,3878 USD aus dem Handel gegangen.

Zinsspekulationen und Griechenland-Sorgen belasten den Euro

[aus dem Morning Mail der Investkredit.] Spekulationen auf ein Ende der Nullzinspolitik in den USA und anhaltende Sorgen um die Finanzen von EU-Staaten wie Griechenland haben dem Euro am Freitag weiter zugesetzt. Die Gemeinschaftswährung rutschte auf ein Tagestief von 1,3903 Dollar nach 1,3972 Dollar im Vorabendgeschäft.

Montagfrüh notierte der Euro sogar bei 1,3870. Unter 1,40 Dollar lag der Euro zuletzt im Juli vergangenen Jahres. "Zur derzeitigen Schwäche des Euro kommen nun auch noch positive Impulse für den US-Dollar, so dass es wahrscheinlich erscheint, dass die Marke von 1,40 auch nachhaltig unterschritten werden dürfte", urteilten Analysten.

So wuchs das US-BIP im 4. Quartal mit 5,7 % so kräftig wie seit Sommer 2003 nicht mehr. Auch das Vertrauen der US-Verbraucher hat sich weiter gebessert. Der entsprechende Index von Reuters und der Universität Michigan stieg zum Jahresanfang auf den höchsten Stand seit Januar 2008. "Starke US-Daten, starker Dollar, dieses Muster setzt sich nun wieder durch", erläuterte ein Marktbeobachter. Lange hatte die Ab- und Zunahme der Anleger-Risikoneigung den Takt an den Devisenmärkten vorgegeben. Dabei profitierte der Euro als riskantere Währung im Vergleich zum US-Dollar vom steigenden Risikoappetit.

Der Wandel kann als Anzeichen gesehen werden, dass sich der Markt Richtung Leitzinserhöhung in den USA positioniert. Zwar will die Fed, dass die Zinsen noch "für eine längere Zeit" extrem niedrig bleiben. Doch zeigen sich erstmals Risse in der Einigkeit: Der Präsident der Fed von Kansas City stimmte gegen den Passus "für eine längere Zeit". Das zeigt, dass es zumindest diskutiert wird. Mit einer US-Zinserhöhung würde sich der Zinsvorteil des Euro zum Dollar verringern.

Nach wie vor zeigten sich Investoren besorgt angesichts der Finanzprobleme Griechenlands. "Dass sich der Euro von den Sorgen um Griechenland langsam freimachen kann, ist noch nicht zu erkennen. Vielmehr ist der Markt nach wie vor über einen möglichen Ausfall Griechenlands besorgt", hieß es bei Analysten.

Die Kosten für eine Versicherung gegen einen Ausfall griechischer und portugiesischer Schulden zogen am Freitag erneut an. Zudem weiteten sich die Abstände der Renditen der Anleihen beider Länder zur Bundesanleihe weiter aus. Die Kurse der europäischen Anleihen blieben nach den starken US-Daten überwiegend in negativem Terrain. Der Bund-Future lag einen Tick im Minus bei 123,30 Zähler.

Wichtige Ereignisse des Tages: GER: Einzelhandelsumsätze, EUR: Einkaufsmanagerindex Industrie (10.00), USA: Einkommen der privaten Haushalte, Ausgaben der privaten Haushalte, Preisindex für Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie (14.30), ISM-Index (16.00)

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