Börsen

Europa schließt mehrheitlich im Plus

08.03.2011

Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,48% bei 2.945,42 Punkten.

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© dpa/Marius Becker
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Die europäischen Leitbörsen haben die Sitzung am Dienstag mehrheitlich im Plus beendet. Der Euro-Stoxx-50 schloss mit einem Plus von 0,48 Prozent bei 2.945,42 Punkten in der Gewinnzone. Lediglich der ATX ging mit einem Minus von 0,31 Prozent aus dem Handel.

Die europäischen Aktienmärkte konnten ihre anfänglichen Kursgewinne mehrheitlich bis Handelsschluss verteidigen. Händler führten dies auf positive Vorgaben durch die Wall Street zurück. Neben der bestehenden Belastung durch die volatile Ölpreisentwicklung, sorgte Axel Weber speziell am Nachmittag für negative Impulse. Der derzeitige Präsident der deutschen Bundesbank tendiere dazu, dass die Zinssätze noch in diesem Jahr mehrmals angehoben werden. Bereits vergangenen Donnerstag hatte EZB-Chef Trichet eine mögliche Zinsanhebung angedeutet, die früher als erwartet stattfinden könnte.

In einem Branchenvergleich gingen Automobilwerte als klare Favoriten aus dem Handel. Audi schlossen mit einem Plus von 0,08 Prozent bei 628,00 Euro. Die VW-Tochter hat angesichts des weltweiten Autobooms 2010 so viel Geld verdient wie nie zuvor. Audi profitierte im vergangenen Jahr deutlich von der Erholung der Märkte in Europa, aber auch von der ungebrochenen Nachfrage in China. Unterm Strich verdiente das Unternehmen 2,63 Mrd. Euro. Der Umsatz wuchs um knapp 19 Prozent auf 35,4 Mrd. Euro.

Ebenfalls stark, mit einem Plus von 2,33 Prozent bei 118,65 Euro, präsentierten sich Titel von Volkswagen. Die Experten der UBS hatten die Papiere zuvor von "neutral" auf "buy" hochgestuft und ein Kursziel von 135,00 Euro festgesetzt. Das neue Anlagevotum reflektiere die breite Aufstellung des Automobilkonzerns in den verschiedenen Zielmärkten. Die Kapazitätsanalyse für China stimme zuversichtlich und mittelfristig könnte das US-Geschäft den operativen Gewinn beachtlich steigern.

Auch Baustoffhersteller konnten bis Börsenschluss von Aussagen von Italcementi profitieren, demzufolge der weltweite Markt für Zement seinen Boden gefunden haben sollte. Aktien von Holcim schlossen mit einem Plus von 1,16 Prozent bei 69,85 Franken und Papiere von Lafarge verteuerten sich um 1,38 Prozent auf 44,09 Euro.

Unter den Einzelwerten mussten die National Bank of Greece, minus 6,82 Prozent auf 6,15 Euro, und EFG Eurobank Ergasias, minus 6,11 Prozent auf 4,30 Euro, starke Kursverluste hinnehmen, als die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen mit 12,78 Prozent den höchsten Stand seit 1988 erreichte. Auch die Spreads von Credit Default Swaps (CDS) zur Absicherung von griechischen Staatspapieren stiegen auf ein Allzeithoch von 1.037 Basispunkten. Die Ratingagentur Moody's hatte bereits am Vortag das Rating des Staates von Ba1 auf B1 abgestuft und den Ausblick auf "negativ" gesetzt.

Auch Übernahmefantasien sorgten für Bewegung. Aktien von Tognum schlossen mit einem Plus von 1,93 Prozent bei 23,22 Euro. Daimler hatte am Vortag bestätigt, mit dem Motorenbauer Rolls-Royce Gespräche zur Übernahme von Tognum zu führen.

Der Rückversicherer Scor verhandelt informierten Kreisen zufolge offenbar über den Kauf der Transamerica-Sparte des Konkurrenten Aegon. Scor-Papiere konnten ihre Kursgewinne nicht halten und gingen mit einem Minus von 2,16 Prozent bei 20,61 Euro aus dem Handel.

Im Bankensektor sorgten Allied Irish Banks und Barclays für marktbewegende Impulse. Allied Irish Banks notierten zu Handelsschluss mit einem Plus von 2,00 Prozent bei 0,26 Euro. Die Bank aus Dublin hat weitere Kredite im Volumen von 1,1 Mrd. Euro mit einem Abschlag von 60 Prozent an die National Asset Management Agency abgegeben.

Die britische Großbank Barclays will einem Pressebericht zufolge jede fünfte Filiale in Spanien schließen. Insgesamt sollen 100 Filialen und 700 Arbeitsplätze gestrichen werden. Vorstandschef Bob Diamond bezeichnete die Verluste in Spanien als inakzeptabel. Barclays schlossen dennoch mit einem Plus von 0,21 Prozent bei 308,60 Pence.

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