Stimmungsdämpfer

Europas Börsen schließen in der Verlustzone

19.10.2010

Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 13,39 Einheiten oder 0,47 Prozent.

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© Reuters
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Die europäischen Leitbörsen sind am Dienstag mit Kursverlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 13,39 Einheiten oder 0,47 Prozent und schloss bei 2.837,33 Punkten. Der DAX in Frankfurt schloss bei 6.490,69 Punkten und einem Abschlag von 25,94 Einheiten oder 0,40 Prozent. Bei 6.544,79 Punkten hatte der deutsche Leitindex gegen Mittag abermals einen neuen Höchststand seit dem Zusammenbruch der US-Bank Lehman Brothers im September 2008 markiert.

Überraschung
Nach einem Start in der Verlustzone tendierten Europas wichtigste Börsenschauplätze bis zur Mittagszeit mit fester Tendenz. Eine schwache Eröffnung der Wall Street und eine überraschende Zinsänderung der chinesischen Notenbank wirkten allerdings als Stimmungsdämpfer.

In einem Branchenvergleich zeigten sich Bankwerte mit Respektabstand an der Spitze. Der entsprechende Branchenindex kletterte um 0,88 Prozent nach oben. Zu den Tagesgewinnern in der Finanzbranche zählten die Deutsche Bank (plus 1,81 Prozent auf 42,20 Euro) und Societe Generale (plus 1,65 Prozent auf 43,06 Euro).

Am unteren Ende in einem europäischen Branchenvergleich tendierten Technologiewerte (minus 1,49 Prozent). In diesem Segment drückte auf die Stimmung, dass Zahlen von Apple und IBM am Vortag in New York auf negatives Echo gestoßen waren. Alcatel-Lucent (minus 3,52 Prozent auf 2,55 Euro), Nokia (minus 1,84 Prozent auf 7,72 Euro) und Infineon (minus 1,88 Prozent auf 5,50 Euro) gehörten zu den Verlierern des Tages.

Das Stimmungsbarometer zeigte am frühen Nachmittag wieder nach unten, als die People's Bank of China die Leitzinsen erstmals seit 2007 überraschend hinaufsetzte. Der Zinssatz für einjährige Einlagen wurde von 2,25 auf 2,5 Prozent angehoben, jener für Ausleihungen stieg von 5,31 auf 5,56 Prozent an. "Es gibt leichte Bedenken, dass dies nur der erste Schritt ist und China sein Wachstum abwürgen könnte", so ein Analyst.

Die straffere Geldpolitik in China dürfte besonders den Nachfrageausblick für Industrie- und Edelmetalle verringern. Rohstofftitel gerieten daraufhin unter Verkaufsdruck. ArcelorMittal verbilligten sich um 1,62 Prozent und schlossen bei 24,57 Euro. In London gaben Rio Tinto (minus 3,24 Prozent auf 3.948 Pence) und BHP Billiton (minus 2,13 Prozent auf 2.139 Pence) ab.

Der US-Investor Warren Buffett hat unterdessen seinen Anteil an der Münchener Rück (Munich Re) erneut aufgestockt. Buffett halte mit seinen Investmentgesellschaften mehr als zehn Prozent der Anteile, hieß es von Unternehmensseite. In den kommenden zwölf Monaten wolle Buffett weitere Stimmrechte kaufen. Die Titel des Rückversicherers steigerten sich leicht um 0,75 Prozent auf 108,00 Euro.

An der Börse Stockholm kletterten die Titel der SKF um 10,16 Prozent auf 168,00 Kronen. Der weltgrößte Kugellager-Hersteller hat mit seinem Drittquartals-Gewinn von 1,39 Mrd. Kronen die Analystenerwartungen übertroffen. Zudem sind die Schweden an einer Übernahme des US-Mitbewerbers Lincoln Industrials für eine Mrd. Dollar interessiert, so der Finanzinformationsdienst Bloomberg.

Börse          Index          Schluss       Diff (P)    Diff (%)
 Wien           ATX            2.677,07     -  11,65       -0,43
 Frankfurt      DAX            6.490,69     -  25,94       -0,40
 London         FT-SE-100      5.703,89     -  38,6        -0,67
 Paris          CAC-40         3.807,17     -  27,33       -0,71
 Zürich         SPI            5.745,16     -   2,27       -0,04
 Mailand        FTSE MIB      21.233,48     -  25,11       -0,12
 Madrid         IBEX-35       10.895,30     -   2,40       -0,02
 Amsterdam      AEX              339,15     -   2,57       -0,75
 Brüssel        BEL-20         2.666,15     -   6,23       -0,23
 Stockholm      SX Gesamt        345,76     -   0,55       -0,16
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.837,33     -  13,39       -0,47
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