Nach jüngsten Gewinnen

Europas Leitbörsen sehr schwach

12.11.2014

Der Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 1,85 Prozent auf 3.047,30 Zähler.

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Die europäischen Leitbörsen sind am Mittwoch überwiegend deutlich schwächer aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 ermäßigte sich um 1,85 Prozent auf 3.047,30 Zähler. Nach den jüngsten Kursgewinnen an den europäischen Aktienmärkte verwiesen Marktteilnehmer auf Bedenken, dass die Bewertungsniveaus mittlerweile als recht hoch erscheinen.

Laut Finanzinformationsdienst Bloomberg kletterten die Kursgewinnverhältnisse (KGVs) der Aktien in Europa auf 15,2, nachdem dieser Wert im Oktober noch bei 14 gelegen ist. "Die Kursgewinne seit Oktober könnten uns etwas zu weit nach oben geführt haben", formulierte ein Analyst. Der Fokus der Anleger richte sich zudem wieder zunehmend auf das sehr träge Wirtschaftswachstum und die drohende Deflation in der Eurozone.

Den stärksten Verkaufsdruck gab es in einer Branchenbetrachtung bei Bankenaktien zu sehen. Die Papiere der UniCredit verbuchten ein sattes Minus von 5,6 Prozent. Intesa San Paolo kamen um 3,7 Prozent zurück. Societe Generale gaben 3,2 Prozent nach.

Im Skandal um manipulierte Devisenkurse sind die ersten Strafen verhängt worden. In Großbritannien, der Schweiz und den Vereinigten Staaten haben die Aufsichtsbehörden fünf Banken Strafen in Höhe von insgesamt knapp 3,4 Milliarden Dollar aufgebrummt. Betroffen sind in Europa HSBC (minus 0,30 Prozent), Royal Bank of Scotland (minus 0,95 Prozent) und die UBS (minus 0,06 Prozent).

Enel brachen um 5,9 Prozent ein. Der größte italienische Versorger hat in den ersten neun Monaten des Jahres angesichts eines sinkenden Stromabsatzes und hoher Einmalkosten kräftig an Umsatz und Gewinn verloren. Beim Gewinnausweis wurden zudem die Analystenerwartungen verfehlt.

Enttäuschende Unternehmensnachrichten kamen auch aus Großbritannien. Die Aktien von Sainsbury büßten um 1,1 Prozent ein, nachdem die Supermarktkette für das zweite Halbjahr sinkende Preise und Gewinne angekündigt hatte.

Die Deutsche Post-Aktie reagierte auf vorgelegte Ergebnisse mit einem Abschlag von 3,15 Prozent. Der operative Gewinn (Ebit) legte um knapp fünf Prozent auf 677 Millionen Euro zu und lag damit unter den Expertenprognosen.

Telefonica gaben um zaghafte 0,08 Prozent ab. Der spanische Telefonkonzern hat dank eines robusten Geschäfts im Wachstumsmarkt Brasilien im dritten Quartal besser abgeschnitten als erwartet.
 

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