Goldman Sachs bestätigt "neutral" für RI-Aktie

24.02.2010

Die Analysten von Goldman Sachs haben ihre Empfehlung "neutral" für die Aktie der heimischen Raiffeisen International (RI) in Reaktion auf die vorgelegten vorläufigen Ergebnisse bestätigt. Die Zahlen sind im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, schreiben die Analysten.

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Die Attraktivität der geplanten RZB/RI-Fusion wird laut Goldman Sachs davon abhängen, welche RZB-Assets in die RI eingebracht werden, sowie davon, wie groß der Anteil der RI-Aktionäre am neuen Konzern sein wird. Die damit neu geschaffene Bank hätte jedenfalls eine schwächere Osteuropa-Konzentration, eine niedrigere Eigenkapitalrentabilität (Return On Equity) sowie eine niedrigere Kernkapitalquote.

Das Kursziel von Goldman Sachs für die RI-Aktie liegt weiter bei 43 Euro. An der Wiener Börse hatten die Titel am Dienstag nach den gemeldeten Fusionsplänen kräftig nachgegeben und schlossen mit einem Minus von 12,05 % bei 34,96 Euro.

Berater sollen zu Ost-Redimensionierung raten

In der Raiffeisen-Gruppe soll Raiffeisen International (RI) unter Zugzwang zur Neuaufstellung stehen. Wie der "Standard" (Mittwochausgabe) berichtet, sollen Berater eine radikale Rückführung des Geschäfts in Osteuropa empfohlen haben, gegen das sich RI-Chef Herbert Stepic aber quergelegt habe.

Zur möglichen Fusion RI auf RZB wird aus einem "internen Argumentarium" zitiert: "Eine integrierte Refinanzierungsstruktur in Verbindung mit der Börsennotiz der fusionierten Bank würde breitere Zugangsmöglichkeiten zu den Geld- und Kapitalmärkten schaffen." Hinzu kämen eine "erleichterte Risikosteuerung" sowie "Kostenvorteile für die Gruppe". Nicht erwähnt darin laut "Standard": Die RZB habe Verbindlichkeiten gegenüber RI im Ausmaß von 12 Mrd. Euro in den Büchern stehen, die bei einem Zusammenschluss saldiert werden können.

Aus Oberösterreich soll Widerstand kommen gegen die Abspaltung der Sektor-Funktionen, die das Spitzeninstitut RZB derzeit erfüllt, zum Beispiel IT oder Zahlungsverkehr. Für diese Dienstleistungen will Raiffeisen-Oberösterreich-Chef Ludwig Scharinger angeblich nicht mitzahlen. Kleinere Landesbanken würden hingegen das Konzept befürworten.

Zur möglichen personellen Struktur heißt es im Zeitungsbericht, dass RZB-Chef Walter Rothensteiner die Sektor-Agenden übernehmen, Stepic die Bank leiten solle. Unter ihm seien die RZB-Vorstände Patrick Butler fürs Treasury, Karl Sevelda für das Kreditgeschäft und Johann Strobl für das Risikomanagement vorgesehen. Als neuer starker Mann werde RI-Retail-Vorstand Aris Bogdaneris gehandelt.

Auf Dauer soll es bei dieser personellen Besetzung nicht bleiben. Rothensteiner gilt nach wie vor als Fixstarter für die Nachfolge von Christian Konrad als Raiffeisen-Generalanwalt, wobei er dem Blatt zufolge weiter die Holding leiten soll. Stepic und Sevelda treten in den nächsten Jahren ab.

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