Europas Leitbörsen

Schluss mehrheitlich schwächer

12.09.2013

Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone belasteten.

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Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag nach einem bewegten Handelstag mehrheitlich mit leichten Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 1,37 Einheiten oder 0,05 Prozent auf 2.862,07 Zähler.

Die Entspannung im Syrien-Konflikt lenkte den Fokus des Marktinteresses wieder auf Fundamentaldaten. Am Vormittag lasteten schlechter als erwartet ausgefallene Daten von der Industrieproduktion in Italien und der Eurozone auf den Märkten, während am Nachmittag die überraschend gesunkenen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe marktbestimmendes Thema waren.

Die Zahlen zur Industrieproduktion in Italien sind im Juli überraschend eingebrochen. Die Produktion ist um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken, während Ökonomen mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. In der Eurozone ist die Industrieproduktion im Juli um 1,5 Prozent gesunken, während lediglich ein Rückgang um 0,3 Prozent erwartet wurde. Der aktuelle Rücksetzer war der stärkste seit September 2012.

Die Zahl neuer Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist auf den niedrigsten Wert seit 2006 gefallen. Sie sank in der abgelaufenen Woche um 31.000 auf 292.000. Allerdings sei ein Teil des Rückgangs auf Probleme bei der Datenübermittlung erklärbar, hieß es.

Im Laufe des Handelstages rückte zudem die FOMC-Sitzung (Federal Open Market Committee), also der Offenmarktausschuss der US-amerikanischen Notenbank Fed, in der nächsten Woche in den Fokus. Dort wird der Beschluss zur Rückführung das Anleihenkaufprogramms von den Experten der Helaba für wahrscheinlich erachtet. Es wird eine vorsichtige Vorgehensweise der Fed erwartet, nachdem ein Direktor der Europäischen Zentralbank, Jörg Asmussen, zuletzt vor den Risiken eines Ausstiegs aus der Politik des billigen Geldes gewarnt hat.

In einem europäischen Branchenvergleich gingen Technologiewerte mit plus 2,41 Prozent als stärkster Sektor aus dem Handel. Die Gesundheitsindustrie belegte den letzten Platz mit einem Minus von 1,76 Prozent.

Unter den Einzelwerten konnten ASML Holding mit plus 4,85 Prozent bei 70,24 Euro an der Spitze des Euro-Stoxx-50 aus dem Handel gehen. Am unteren Ende des Kurstableaus des europäischen Leitindex notierten Sanofi mit einem Tagesverlust von 2,64 Prozent bei 72,32 Euro.

Unternehmensseitig hat der ehemalige Chef der Deutschen Bank die zuletzt verbreiteten Meldungen über seinen Rückzug aus dem Aufsichtsrat von Siemens bestätigt. Nach dem Rücktritt von seinem Posten beim Versicherungskonzern Zurich, machte er "Diskrepanzen in Stil und Fairnessfragen" für sein Ende bei Siemens verantwortlich. Der Elektrokonzern verkündete ebenfalls eine halbe Milliarde Euro in den Bau des "Siemens Campus" in Erlangen. Siemens-Anteilsscheine verloren 0,85 Prozent auf 87,30 Euro.

Nachdem Apple mit seiner iPhone-Präsentation die Erwartungen der Anleger nicht restlos erfüllen konnte, verkündete Nokia am Nachmittag sein Smartphone-Flaggschiff Lumia 1020 gegen das Apple-Handy antreten zu lassen. Das Smartphone, das dank einer 41-Megapixel-Kamera besonders gute Fotos machen soll, ist für 699 Euro ohne Vertrag erhältlich, wie der finnische Konzern mitteilte. Nokia-Aktien legten in Helsinki 5,83 Prozent auf 4,68 Euro zu.

Eine Kürzung der Dividende könnte den RWE-Aktionären laut einem Zeitungsbericht bevorstehen. Im Zuge des laufenden Sparprogramms wolle RWE-Chef Peter Terium das jahrelange Versprechen des Unternehmens streichen, 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen, um Sondereffekte bereinigten Nettogewinns auszuschütten, hieß es aus dem Umfeld des Unternehmens. Trotz den Ankündigungen und einer negativen Analystenstimme stiegen RWE-Aktien an zweiter Stelle des Euro-Stoxx-50 um 3,33 Prozent auf 25,89 Euro.

Der niederländische Telekomkonzern KPN verhandelt mit America Movil über dessen Angebot für eine vollständige Übernahme. Management und Aufsichtsrat stünden in ständigem Kontakt mit dem mexikanischen Unternehmen des Milliardärs Carlos Slim, teilte KPN mit. KPN gewannen in Amsterdam 2,28 Prozent auf 2,28 Euro.

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