Wiener Börse tiefrot

ATX fällt auf Zweijahrestief

21.11.2011

Die Schuldensituation in Europa drückt auf Wien: ATX fällt 4,76 Prozent.

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Die Wiener Börse hat am Montag massiv verloren und ist auf neue Zweijahrestiefs gefallen. Der ATX verlor 85,54 Punkte oder 4,76 Prozent auf 1.711,02 Einheiten und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit April 2009. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 74 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 1.785 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -2,57 Prozent, DAX/Frankfurt -3,34 Prozent, FTSE/London -2,61 Prozent und CAC-40/Paris -3,40 Prozent.

Für Verunsicherung an den Börsen sorgte weiter die Schuldensituation in Europa und den USA. In Europa stiegen die Anleihenrenditen von Problemländern teilweise wieder und schürten damit die Ängste vor der Euro-Schuldenkrise. Zudem richtete sich der Blick verstärkt auf die Schuldenproblematik in den USA.

Die Gespräche zwischen Demokraten und Republikanern zum gezielten Abbau des Rekord-Schuldenbergs der USA von mehr als 15 Billionen Dollar dürften Medienberichten zufolge gescheitert sein. Bis Mittwoch müsste sich das überparteiliche Komitee auf einen Sanierungsplan einigen, sonst treten automatische Budget-Kürzungen ab 2013 über alle Bereiche hinweg in Kraft.

Finanzwerte zählten vor dem Hintergrund der Schuldenkrise in ganz Europa zu den größten Kursverlierern. In Wien büßten Erste Group 9,46 Prozent auf 11,82 Euro ein, Raiffeisen verloren 5,80 Prozent auf 15,34 Euro. Beide Aktien fielen damit auf neue Mehrjahrestiefs.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Finanzmarktaufsicht (FMA) haben am Montag ein Paket mit verschärften Eigenkapitalanforderungen für die Refinanzierung der CEE-Banktöchter präsentiert. Die konkreten Auswirkungen auf die Banken sind noch nicht klar, sagte ein Aktienanalyst in einer ersten Reaktion. Generell sei das vorgestellte Paket aber nicht überraschend gekommen.

Auch alle anderen Branchen zeigten sich sehr schwach. Unter den deutlichsten Verlierern fanden sich auch viele konjunktursensitive Werte wie Wienerberger (minus 6,67 Prozent auf 6,80 Euro) oder voestalpine (minus 6,47 Prozent auf 18,80 Euro). Unter den weiteren ATX-Schwergewichten verloren Andritz 3,91 Prozent auf 60,51 Euro. OMV fielen um 3,21 Prozent auf 22,00 Euro und Telekom Austria um 3,35 Prozent auf 7,95 Euro.

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