Wiener Börse

Zahlen & Libyen: OMV unter Druck

23.02.2011

OMV-Titel rutschen nach enttäuschenden Ergebnissen fast 6 Prozent ab.

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Die Wiener Börse hat die Sitzung am Mittwoch bei hohem Volumen mit tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 48,75 Punkte oder 1,67 Prozent auf 2.867,99 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 32 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.900 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York -0,48 Prozent, DAX/Frankfurt -1,69 Prozent, FTSE/London -1,22 Prozent und CAC-40/Paris -0,91 Prozent.

In einer international schwachen Börsenstimmung gab auch der ATX deutlich an Terrain ab. Vor allem wegen der OMV-Aktie ging in Wien der Tag tiefrot zu Ende. Der ATX musste damit den fünften Verlusttag in Folge hinnehmen.

Mit einem Kursabschlag von 5,75 Prozent auf 30,08 Euro drückten die OMV-Papiere deutlich auf den ATX. Die vorgelegten Viertquartalszahlen verfehlten die Analystenerwartungen, zudem warnte das Ölunternehmen vor einem möglichen Totalausfall der Produktion in Libyen. 2010 wurde in Libyen noch rund zehn Prozent der Gesamtproduktion des OMV-Konzerns erzielt. Nach Einschätzung der RCB-Analysten sind die Unruhen in Libyen für die OMV jedoch nicht nur ein negativer Effekt, da die Rohölpreise dadurch steigen, und dies werde sich für die OMV im ersten Quartal 2011 definitiv positiv auswirken.

Zahlen präsentierte auch die Telekom Austria und die Titel legten leicht um 0,14 Prozent auf 10,46 Euro zu. Die Experten von der Citigroup bewerteten die Ergebnisse als "in line", für die RCB-Analysten wurden die Erwartungen für den Nettogewinn jedoch nicht erfüllt.

In der an Fahrt gewonnen heimischen Berichtssaison präsentierte auch Rosenbauer (minus 2,84 Prozent auf 36,92 Euro) Geschäftsergebnisse. Auch hier gingen die Expertenmeinungen auseinander. Für die UniCredit lag das Zahlenwerk für 2010 im Rahmen der Schätzungen. Die RCB bewertete vor allem den Auftragseingang im 4. Quartal als überraschend stark.

Palfinger ermäßigten sich um 2,53 Prozent auf 25,60 Euro. Die endgültigen Zahlen für das Jahr 2010 des Kranbauers bezeichneten die Analysten der RCB als "non-event", da die sie den vorläufigen Ergebnissen entsprachen.

Im Finanzbereich gab es verschiedene Vorzeichen zu beobachten. Raiffeisen sanken um 1,40 Prozent auf 43,23 Euro. Erste Group schlossen mit plus 0,88 Prozent auf 38,51 Euro. Die Erste wird zum Wochenschluss die vorläufigen Ergebnisse für 2010 vorlegen.

Auf Erholungskurs präsentierten sich Strabag (plus 2,09 Prozent auf 20,52 Euro) nach den jüngsten Abschlägen. Mit den Entwicklungen in Libyen rutschten die Papiere des Bauunternehmens an den vergangenen zwei Handelstagen in Summe um etwa acht Prozent ab. Die Strabag betreibt in und um Tripolis fünf Baustellen.

Neben der OMV schlossen AT&S und RHI mit jeweils mehr als vierprozentigen Kursabschlägen am unteren Ende des prime market-Segments der Wiener Börse sehr schwach.

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