G-20 einigten sich bei Manager-Boni

05.09.2009

Die Finanzminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer haben sich bei der Debatte um Bonuszahlungen für Banker nur auf einen Kompromiss einigen können. Zwar beschlossen sie auf dem G-20-Finanzgipfel am Samstag in London generell Einschnitte bei der Bezahlung von Bankmanagern. Es wird aber nach Druck aus den USA und Großbritannien vorerst keine Höchstgrenzen für Boni geben.

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Wie aus der gemeinsamen Erklärung hervorgeht, sollen Manager-Boni zeitlich gestreckt werden. Das heißt, dass die Boni nicht mehr jährlich ausgezahlt werden, sondern auf den Erfolg über mehrere Jahre abgestellt wird. So können Unternehmen bereits gezahlte Prämien notfalls auch von ihren Top-Angestellen zurückfordern, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Auch sollen die Gehälter von Topverdienern transparenter werden.

Eine Festlegung zur Begrenzung der Prämienzahlungen wurde auf den Gipfel von Pittsburgh am 24. und 25. September vertagt. In dieser Frage stehen sich innerhalb der G-20 zwei Lager gegenüber: Während Deutschland, Frankreich und eine Reihe anderer europäischer Staaten für eine Begrenzung der Boni eintreten, sind die USA und Großbritannien mit ihren großen Finanzplätzen an der Wall Street und im Londoner Finanzviertel dagegen.

Zudem einigten sich die Minister, die milliardenschweren Konjunkturprogramme trotz Lichtblicken in der Wirtschaft fortzusetzen. Die Konjunkturhilfen dürften erst eingestellt werden, wenn es eine stabile Erholung gebe, sagte der britische Finanzminister und Gastgeber der Runde, Alistair Darling.

Weiteres Thema des Treffens war die Kapitalausstattung von Banken. Der deutsche Finanzminister Steinbrück sowie Bundesbank-Präsident Axel Weber pochten darauf, dass Banken auch in guten Zeiten Kapital-Puffer anlegen sollten, auf die sie in schlechten Zeitung zurückgreifen könnten. Die Eigenkapitalvorschriften sollten aber erst verschärft werden, wenn die Krise durchgestanden sei.

Außerdem einigten sich die G-20-Finanzminister darauf, ab März 2010 Sanktionen gegen Steuerparadiese zu verhängen, die sich gegen die Anpassung an internationale Normen wehren. Zudem soll im Kampf gegen die Wirtschaftskrise weiterhin finanzielle Nothilfe geleistet werden.

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