Wohnbau
GBV-Verbandstag 2025: Vernetzung und Visionen
05.06.2025Neue GBV-Führung mit klarem Kurs am Verbandstag 2025 in Wien: Michael Gehbauer, der neue GBV-Obmann, fordert Zweckwidmung der Wohnbauförderung und seine Stellvertreterin Isabella Stickler betont Aufbruchsstimmung und Modernisierung.
Mehr als 300 Gäste aus ganz Österreich nahmen am Verbandstag 2025 teil. Neben der Neuwahl des Vorstands standen Projektbesichtigungen und politische Diskussion auf dem Programm.
Neuer GBV-Vorstand will neue Impulse setzen
Beim Verbandstag der gemeinnützigen Bauvereinigungen wurde KommR Mag. Michael Gehbauer zum neuen Obmann des Verbands gewählt. Ihm zur Seite steht Mag.a Isabella Stickler als neue Obmann-Stellvertreterin. Gemeinsam mit Mag. Robert Oberleitner und DI Herwig Pernsteiner bildet das Team eine Führungsriege, die für Kontinuität und Erneuerung gleichermaßen steht – mit einem klaren Ziel: „Volle Kraft voraus für leistbares Wohnen!“
Gehbauer: »Zukunft sichern heißt, Wohnraum sichern!«
Angesichts der derzeit angespannten Lage am Wohnungsmarkt, unterstrich Michael Gehbauer in seiner Antrittsrede die dringende Notwendigkeit, zusätzlichen leistbaren Wohnraum zu schaffen. Er betonte die Rolle GBVs als verlässlichen Stabilitätsfaktor und richtete einen klaren Appell an die Politik: „Zukunft sichern heißt, Wohnraum sichern. Die Zweckwidmung der Wohnbauförderung ist kein bürokratischer Wunsch, sondern ein Gebot der Vernunft. Die Menschen erwarten zu Recht, dass die Beiträge auch tatsächlich für das verwendet werden, wofür sie eingehoben werden: für die Schaffung von leistbarem Wohnraum, der Generationen verbindet und Sicherheit gibt. Der gemeinnützige Wohnbau steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Angesichts sinkender Investitionen und zunehmender Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt braucht es jetzt eine gezielte Ankurbelung von Sanierung und Neubau. Damit schaffen wir nicht nur dringend benötigten leistbaren Wohnraum, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Bauwirtschaft“, so Verbandsobmann Michael Gehbauer.
Die Wohnbauförderung wird gemeinsam von Arbeitgebern und Arbeitnehmern aufgebracht – in einer Höhe von 1% der Lohnsumme in Österreich. Gehbauer: „Es ist an der Zeit, diesem Beitrag seine ursprüngliche Wirkungskraft zurückzugeben – durch eine gesetzlich verankerte Zweckwidmung.“
Daten schaffen Klarheit – und Handlungsspielraum
Ein weiteres zentrales Anliegen ist eine Erhebung über den Bedarf an leistbarem Wohnraum in Österreich. Gehbauer schlägt die Beauftragung einer wissenschaftlichen Studie vor: „Wir brauchen belastbare Daten als Entscheidungsgrundlage. Nur so können regionale Unterschiede erkannt, Maßnahmen abgestimmt und Grundstücke im Bestand gemeinnütziger Bauvereinigungen sowie im öffentlichen Eigentum gezielt mobilisiert werden.“
Das aktuelle Regierungsprogramm bietet dafür bereits Anknüpfungspunkte. Ein Programm zur Mobilisierung wäre laut Gehbauer aufgrund der Vorlaufzeit ab 2027 umsetzbar und würde die Baukonjunktur stimulieren.