950 Mio.

BAWAG bekommt Staatsgeld noch vor Silvester

23.12.2009

Bis März muss die BAWAG ihre Strategiekonzepte nun updaten: Mit Blick auf künftig "staatsversicherte" Problempapiere müssen alle Assets und Kredite auf dem letzten Stand bewertet und Abschichtungsmethoden für strukturierte Papiere beschrieben sein. Die österreichischen Staatshilfen für die Cerberus-Bank sind gestern vorläufig genehmigt worden. Im Schnellverfahren. Somit kann der Bund noch vor Silvester die Eigenkapitalhilfen in Richtung BAWAG loseisen.

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Bedingung der EU für ihr vorläufiges Okay: Binnen dreier Monate muss ein geänderter Restrukturierungsplan vorliegen. Im Genehmigungsprocedere war ein EU-Schnellverfahren nötig und die bedingte Billigung. Denn die Unterlagen aus Österreich kamen erst im November nach Brüssel. "Tonnen" von Daten, wie es heißt. Zwar hat die BAWAG heuer bereits einen weiteren Restrukturierungsplan vorgelegt, der konnte in der kurzen Zeitspanne in Brüssel aber nicht inhaltlich geprüft und bewertet werden.

Dank der Staatsgarantie auf kritische Assets würde die BAWAG in der Bilanz zum 31. Dezember 2009 weniger Abschreibungen vornehmen müssen und damit die Bilanz schonen, hatte eine der Argumentationen im Herbst gelautet, als um die Staatsunterstützung noch heftig gerungen wurde.
Nun wird in banknahen Kreisen vor allem der Umstand ventiliert, dass man Unsicherheiten rund um die künftige regulative Anerkennung von Kapitalinstrumenten (PS) ausschalten wollte. Deshalb hätten die Österreicher aufs Tempo gedrückt. Und deshalb zahle die BAWAG auch für heuer die anrechenbaren Zinsen für ein halbes Jahr.

Brüssel verlangt "Umstrukturierungsplan" für kritische Beteiligungen

Österreichs Regierung gewährt der Bank 550 Mio. Euro PS-Kapital sowie eine Garantie über 400 Mio. Euro. Österreich hat Brüssel zugesichert, binnen 3 Monaten nach Erlass des Genehmigungsbeschlusses einen geänderten Umstrukturierungsplan für die Bank vorzulegen.

Anders als bei anderen Banken in Österreich geht es bei der BAWAG unter anderem um den Hintergrund der 400-Millionen-Garantietranche aus dem 950-Millionen-Staatshilfspaket für die Bank. Mit dieser staatlichen Garantie auf längstens 5 Jahre werden bei Bedarf rating-kritische (abschreibungsgefährdete) Assets "versichert". Bei Wertpapieren soll sich die Bewertungsproblematik zuletzt sogar entspannt haben.

Ein alter Restrukturierungsplan anlässlich der ersten Staatshilfe 2006 betraf die Zeit rund um den Verkauf an den US-Investor Cerberus. Seither hat sich nicht nur die Eigentümerschaft, sondern auch die Aufstellung der Bank massiv geändert.

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