Hu Jintao in Österreich

China soll jetzt Euro retten

28.10.2011

Peking hat größte Geldreserven: 100 Mrd. für Rettungsschirm

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© Reuters, AP Photo
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China könnte mit einem Schlag den Euro retten: Peking hat mit gigantischen 3,2 Billionen Dollar die weltgrößten Devisenreserven.

Bei der Suche nach neuen Geldgebern für den Euro-Rettungsfonds EFSF verhandelt EU-Fonds-Chef Klaus Regling auch mit Peking. Es geht um eine Finanzspritze von bis zu 100 Milliarden Euro.

China besitzt mit 3,2 Billionen Dollar die weltgrößten Devisenreserven. Einen großen Teil davon versucht Peking derzeit von Dollar in Euro umzuschichten. 600 Milliarden Euro sollen es sein. Um Zinsen dafür zu bekommen, müssen die Euros angelegt werden – etwa in europäischen Staatsanleihen. Peking hat bereits in der Vergangenheit mehrfach Anleihen des EFSF gekauft. Außerdem hat China Irland und Portugal vor der Pleite bewahrt und Ungarn massiv unterstützt.

Für die Volksrepublik ist die EU der größte Exportmarkt. Beide Seiten handeln jeden Tag mit Waren im Wert von mehr als einer Milliarde Euro: „Es liegt in Chinas langfristigem und eigenem Interesse, Europa zu helfen, denn es ist unser größter Handelspartner“, sagte Zentralbank-Berater Li Daokui der Financial Times.

Gleichzeitig warnte er: „Das Letzte, was China will, ist, den Reichtum des Landes wegzuwerfen.“ Deshalb müsse es im Gegenzug für ein größeres Engagement mehr Sicherheiten und Garantien geben.

Außerdem erwartet die Volksrepublik, dass sich europäische Länder in Zukunft mit Kritik an Chinas Menschrechtspolitik zurückhalten. Davon kann aber keine Rede sein. Auch für den kommenden Besuch von Chinas Staatschef Hu Jintao in Österreich sind massive Proteste geplant.

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