Erste Bank und Bank Austria ohne Kontoverteuerung

30.03.2010

Zu unterschiedlichen Stichtagen verteuern die Banken im Rahmen der sogenannten "Indexanpassung" (VPI-Bindung) die Kontoführung. Der 1. April ist etwa bei der Erste Bank und bei der Bank Austria ein solcher Stichtag. Beide werden heuer keine Indexanpassung vornehmen, die Kontogebühren werden also nicht erhöht, teilten die Banken mit.

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Erste Bank Österreich-Sprecher Peter Thier sagte am Nachmittag, dass die Bank in Österreich heuer für alle Kundengruppen (Spar-,/Kredit-,/Zahlungsverkehr) bewusst auf eine Preiserhöhungen verzichte. Nach Angaben von Bank Austria-Sprecher Martin Halama verzichtet die Bank Austria-Gruppe im Interesse der Kunden ebenfalls auf eine Erhöhung der Kontoführungsgebühren. Grund ist nach Angaben der Banken die schwierige Wirtschaftslage, von der viele Kunden betroffen seien.

Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien hat zum Stichtag 1. April vorübergehend den Ärger der Konsumentenschützer auf sich gezogen, beteuert aber, dass Kontoumstellungen für bestehende Kunden nur freiwillig erfolgen. Sollten Kunden am 6. April oder auch im Juni erst draufkommen, dass sie das nicht wollen, könnten sie das auch dann noch geltend machen, sagte RLB-Sprecher Peter Wesely.

Einseitige Kündigung ist teuer

Die Konten der Raiffeisen-Wien-Kunden werden mit 1. April 2010 automatisch auf das neue Kontopaket L PLUS umgestellt. Das wurde den Kunden in Briefen Ende Jänner mitgeteilt. Was laut "Salzburger Nachrichten" Konsumentenschützer ärgert: Die einseitige Kündigung des alten Vertrags seitens Raiffeisen bringt für den Kunden Mehrkosten von bis zu 25 %. Zahlte man für die Kontoführung bisher 12,16 Euro im Quartal (4,05 Euro im Monat), so wird beim modernen Paket monatlich abgebucht, und zwar jeweils 5 Euro. Statt 48,64 Euro im Jahr zahlen betroffene Kunden künftig 60 Euro.

"Wir bedauern, wenn sich Kunden durch die gewählte Vorgangsweise irritiert fühlen", wird Wesely im Blatt zitiert. Bisher 9.000 Kunden teilten dem Geldinstitut mit, dass sie kein Interesse an einem neuen Leistungspaket hätten. Das sind bisher ungefähr 16 % der angeschriebenen Kunden.

"Wir zwingen niemanden zur Umstellung", sagte auch Raiffeisen-Vertriebsleiter Manfred Aschauer der Zeitung. Vor allem für jüngere Kunden bis zum 40. Lebensjahr würden Bankgeschäfte über Handy (per SMS) und elektronisch über Internet immer interessanter. Diese Möglichkeit habe man bieten wollen. Und: Durch eine Information über SMS, man könnte bei seinem Konto bald ins Minus gelangen, erspare man sich hohe Überziehungszinsen. Da habe man 95 Cent Mehrkosten pro Monat "schnell wieder aufgeholt."

Für neue RLB-Kunden wird nur mehr dieses Paket angeboten. "Wir glauben, dass es ein sehr faires Angebot ist", so der Sprecher. Die Bank habe dies im übrigen auch der Arbeitkerkammer dargelegt, und von dort habe es keine Einwände gegeben.

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