Möglichst bald

Faymann will europäische Ratingagentur

05.07.2011

Der Kanzler schließt sich der Kritik von Ewald Nowotny an.

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Bundeskanzler Werner Faymann (S) hat sich der Kritik von Nationalbankchef Ewald Nowotny an den amerikanischen Ratingagenturen angeschlossen. Diese hätten in der Finanzkrise häufig die Spekulationen vorangetrieben. Es sei höchst an der Zeit für eine europäische Ratingagentur, so Faymann, der eine entsprechende Initiative auf EU-Ebene starten will.

Faymann zeigte sich erbost über die Kritik der amerikanischen Ratingagenturen an der geplanten Beteiligung privater Gläubiger in Griechenland. Er attestierte den Agenturen ein mangelndes Einfühlungsvermögen sowie mangelnde "Ortskenntnis". Es sei an der Zeit, eine europäische Ratingagentur zu errichten, die mit den Gegebenheiten in Europa besser vertraut sei. Er habe schon vor Wochen mit europäischen Amtskollegen über dieses Thema gesprochen und werde nun weitere Gespräche unter anderem mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel führen, so Faymann.

"Unkontrollierte Entwicklung"
Der Kanzler sprach von einer "unkontrollierten Entwicklung", bei der Ratingagenturen einen größeren Einfluss hätten als parlamentarische Beschlüsse. Wie eine europäische Agentur genau aussehen könnte, ist noch offen. Es gäbe etwa von der europäischen Zentralbank Überlegungen, ein solches Institut über eine Stiftungskonstruktion zu errichten, so Faymann. Vizekanzler Michael Spindelegger (V) schloss sich Faymanns Forderung an. Es sei wichtig, dass Europa nicht von anderen, "die über uns bestimmen", abhängig sei.

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