Generali Österreich verdient wieder mehr

14.04.2010

Generali Österreich hat die Finanzkrise gut verdaut und 2009 spürbar mehr verdient als 2008. Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen haben sich stark reduziert und das Finanzergebnis legte stark zu. Auch technisch war man 2009 etwas besser unterwegs, sodass sich trotz hoher Unwetterschäden das EGT und auch das Konzernergebnis verbesserten.

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In der Veranlagung bleibt man mit 5 % Aktienquote vorsichtig, bei der Übernahme von Risiken bleibt man selektiv und ertragsorientiert. Die Stornos und Rückkäufe von Polizzen haben in den letzten Monaten überraschend abgenommen, dieser Trend hält an.

Mit der BAWAG PSK Versicherung, deren Anteil man von 50 auf 75 % erhöht hat, ist Generali hoch zufrieden, dafür musste man die Beteiligung an der BAWAG-Bank erstmals - um 20 Mio. Euro - abschreiben. Als marginal wird das Griechenland-Obligo bezeichnet.

Auf einem leicht gewachsenen Gesamtmarkt sind die Einnahmen des Generali-Konzerns in Österreich im Vorjahr um 0,9 % auf 2,418 Mrd. Euro zurückgegangen. Dabei sanken sie in der Generali Versicherung um 1,6 % auf 2,147 Mrd. Euro; in der Hauptsparte Schaden/Unfall betrug das Minus 0,1 % auf 1,260 Mrd. Euro.

Trotz eines Rückgangs von 2,7 % auf 596 Mio. Euro in Motor behauptete Generali hier die Spitzenposition in der Branche. Die Lebensversicherung insgesamt schrumpfte um 6,1 % auf 674 Mio. Euro, doch legte die klassische Lebensversicherung um 2,2 % auf 407 Mio. Euro zu. Der Trend zu den klassischen Polizzen halte auch 2010 an, sagte Vorstandschef Luciano Cirinà. Die Krankensparte, die den Markt outperformte, wuchs um 5,2 % auf 214 Mio. Euro.

Überraschend wenige Storni

Dass die Zahl der Storni, Prämienfreistellungen und Rückkäufe in der Lebensversicherung ab Mitte 2009 stagniert hat und seit Ende des Jahres zurückgeht - eine Entwicklung, die sich heuer fortsetzt -, sei etwas überraschend gekommen, sagte Finanzvorstand Andreas Haschka.

In der Lebensversicherung stehe für die Kunden die Sicherheit im Zentrum, und mit 4 % Gewinnbeteiligung sei Generali ein Spitzenreiter am Markt, so Cirinà. In der betrieblichen Vorsorge brachte man es mit über 60 Mio. Euro Einnahmen zum zweiten Mal auf über 20 % Plus, hier halte man schon 10 % Marktanteil.

Hohe Kosten durch Unwetter

Schwer zu schaffen machten auch Generali im Vorjahr die hohen Unwetter-Schäden. Sie belasteten die Österreich-Tochter des italienischen Assekuranz-Konzerns mit brutto 150 bzw. netto 70 Mio. Euro. Samt anderen Großschäden schlugen sich laut Haschka über 210 Mio. Euro zu Buche, "ein extrem überproportionaler Anstieg".

Von den 60.000 Schadenfällen entfiel allein ein Drittel auf den Hagelschlag vom 23. Juli. Trotz dieser Belastungen war das technische Ergebnis laut Haschka besser als 2008, doch verschlechterte sich der Schadensatz leicht. Die Combined Ratio (Schäden und Kosten bezogen auf die Einnahmen) verbesserte sich weiter auf netto 95,7 (95,9) %, der Kostensatz sank auf 20,8 (21,4) %. Insgesamt wurden die Kosten um 1,4 % auf 413 (419) Mio. Euro reduziert.

Das EGT des Konzerns der Generali Holding Vienna stieg 2009 von 71,9 auf 73,9 Mio. Euro. Der Konzerngesamterfolg wird mit 160,9 Mio. Euro angegeben, nach einem Minus von 12,7 Mio. im Jahr 2008. Größte Veränderung in der Erfolgsrechnung war laut Haschka der innerhalb eines Jahres erzielte Wertzuwachs bei zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten, also etwa Anleihen, Darlehen und Aktien, die nicht strategisch gehalten werden: Dieser Posten drehte von negativen 288,8 Mio. Euro auf positive 191,1 Mio. Euro.

Das Gesamtvolumen an Abschreibungen von Generali Österreich lag 2009 bei rund 80 Mio. Euro, allerdings sind darin allein über 20 Mio. Euro ordentliche Abschreibungen, etwa von Immobilien, enthalten, sagte Haschka. Für 2008 waren vor einem Jahr 165 Mio. Abschreibungen auf die rund 10 Mrd. Euro Kapitalanlagen genannt worden.

2009 konnten die Nettoerträge aus Kapitalanlagen auf 435 Mio. Euro mehr als verdoppelt werden (+103 %). 2009 legten die Kapitalanlagen um 2,8 % auf 10,25 (9,98) Mrd. Euro zu. Davon liegen u.a. 55 Prozent in Anleihen, 24 % in Darlehen, 7 % in Immobilien und nur 5 % in Aktien. Die Finanzmärkte würden auch heute noch extreme Ausschläge aufweisen - "Stichwort Griechenland", so Haschka.

Doch sei insgesamt Beruhigung eingetreten, und die Risikoaufschläge bei Anleihen, etwa Corporate Bonds, hätten sich auch heuer weiter verringert. Das Griechenland-Obligo in der Generali-Österreich-Gruppe bezifferte der Finanzvorstand "im 0,001-Prozent-Bereich" oder mit etwa 15-17 Mio. Euro. Dabei handle es sich um Anleihen, die man schon länger halte und auch nicht abstoßen wolle.

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