Griechen-Krise

Griechenland: Jetzt wird’s knapp

08.07.2015

Jetzt trifft es die Menschen in Griechenland richtig hart: Das Nötigste droht auszugehen.

Zur Vollversion des Artikels
© AFP
Zur Vollversion des Artikels

Das Chaos in Griechenland wird immer schlimmer – jetzt spüren es die Bewohner und die Urlauber (aus Österreich kommen heuer 400.000 Touristen).

■ Supermärkte leer. Die Schuldenkrise hat nun Auswirkungen auf die Grundbedürfnisse. Viele Supermarktregale bleiben leer. Der schockierende Fotobeweis (siehe oben): Eine Filiale direkt in Athen, Lebensmittel gibt es nur spärlich. Menschen drängen sich um die wenigen Produkte.

■ Nur noch Bargeld. Der Grund: Lieferanten akzeptieren keine Überweisungen mehr von den Geschäften, nur mehr Bargeld. Dieses ist aber stark begrenzt, die Waren können also nicht bezahlt werden.

■ Medikamente knapp. Das gleiche Bild in Apotheken: ­Einige Medikamente werden knapp.

■ Banken geschlossen. Cash ist das größte Problem. Noch immer dürfen die Bürger nicht mehr als 60 Euro pro Tag an Bankomaten abheben, die Banken sind geschlossen, auf jeden Fall noch bis Freitag.

In zehn Tagen könnte das Essen in Hotels ausgehen
Täglich führt für viele Griechen der erste Weg nicht ins Büro, sondern zu einem Bankomat – damit sie sich das Nötigste leisten können.

■ Lieferprobleme. Nächstes Problem: Transport und Verkehr brechen zusammen. Lkw-Unternehmen, die Lebensmittel aus Mitteleuropa liefern, können ihre Laster nicht betanken. Wegen der 60-Euro-Grenze bei Geldbehebungen kann der Treibstoff nicht bezahlt werden. „Ein Lkw braucht 4.000 Euro, um aus Deutschland nach Griechenland zu fahren“, sagt Petros Skoulikidis, Präsident der griechischen Lieferanten.

■ Hotels geht Essen aus. Auf den Inseln könnte es demnächst zu Engpässen kommen. Es gibt Schätzungen, wonach Hotels das Essen in zehn Tagen ausgehen könnte, so Athanassios Kelemis, Präsident der deutsch-griechischen Handelskammer.

Ein Banker warnt: Sollte es nicht sofort neue Hilfsgelder geben, geht in zwei, drei Tagen das Bargeld aus.

Zur Vollversion des Artikels