Fallende Preise

Japan kämpft mit einer milden Deflation

25.11.2011

USa und China haben dagegen mit hoher Inflation zu kämpfen.

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Während die beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China mit einer hohen Inflation kämpfen, machen der Nummer drei Japan fallende Preise zu schaffen. Die Verbraucherpreise sanken im Oktober wegen des starken Yen und der schlappen Binnennachfrage um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, teilte das Innenministerium am Freitag in Tokio mit. Das war der erste Rückgang seit vier Monaten.

Stärkerer Rückgang
Für November zeichnet sich ein noch stärkerer Rückgang ab: Im Großraum Tokio fielen die Preise um 0,5 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Notenbank in dieser Situation ihre Nullzinspolitik noch lange Zeit fortsetzen wird, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen und die Deflation zu bekämpfen.

Ein Grund für den Preisverfall ist der starke Yen, der ein Rekordhoch zum Dollar erreicht hat. Dadurch werden Importe billiger, die überwiegend in der US-Währung abgerechnet werden. Aber auch der schwächelnde Binnenmarkt wird für den Rückgang mitverantwortlich gemacht. "Die Daten unterstreichen die Schwäche der heimischen Nachfrage, weil die Konjunkturerholung wegen Verzögerungen bei Wiederaufbaumaßnahmen und des weltweiten Abschwungs stockt", sagte der Chefvolkswirt des Norinchukin-Instituts, Takeshi Minami. Um die durch das Jahrhundertbeben im März verursachten Schäden zu beseitigen, investiert die Regierung rund 117 Mrd. Euro in den Wiederaufbau.

Deflationsspirale
Japan steckt - abgesehen von kurzen Unterbrechungen - seit vielen Jahren in einer Deflationsspirale. Auf breiter Front fallende Preise haben verheerende Folgen für die Wirtschaft: Unternehmensgewinne schrumpfen, Investitionen werden gestoppt, Arbeitsplätze abgebaut. Andere große Volkswirtschaft kämpfen dagegen mit einer hohen Inflation. In den USA liegt die Teuerungsrate bei 3,5 Prozent, in China bei 5,5 Prozent und in Deutschland bei 2,5 Prozent. Bei der Berechnung der japanischen Inflationsrate werden die besonders stark schwankenden Preise für frisches Obst, Meeresfrüchte und Gemüse ausgeklammert.

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