RegioPlan: Konsumausgaben stagnieren heuer

21.12.2009

Österreichs Konsumenten steigen heuer auf die Ausgabenbremse: Die Konsumausgaben werden lediglich der Inflationsrate entsprechend um 0,5 % steigen und damit real stagnieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Beratungsunternehmens RegioPlan. Weniger Geld als bisher fließe in die Bereiche Verkehr und Kommunikation, wofür zu einem großen Teil der günstige Treibstoff verantwortlich sei.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Oesterreich Singer Chris
Zur Vollversion des Artikels

Es wird auch tatsächlich gespart und zwar bei den Extras wie Urlaub und Verzehr außer Haus, so Michael Oberweger, Leiter des Consultings bei RegioPlan. Gestiegen seien hingegen die Ausgaben für Gesundheit, Bildung und Wohnen.

Fixkosten werden immer drückender

Das Kaufkraftvolumen der Österreicher sei durch die hohen Lohnabschlüsse 2008, die Steuerreform und die geringe Inflation insgesamt weiter gestiegen, doch immer weniger von den steigenden Ausgaben wird laut Regioplan für den privaten Konsum aufgewendet. Der Anteil des nicht privaten Konsums an den gesamten Haushaltsausgaben liegt bereits bei 17 %, darunter fallen etwa Gebühren, Versicherungen, Kreditrückzahlungen und Spareinlagen.

Seit 2001 sind die Ausgaben für den privaten Konsum um rund 2 % pro Jahr gestiegen, heuer wird sich das Plus auf 0,5 % einbremsen, so die Experten von RegioPlan. Zum einen sind die größten Preistreiber - Lebensmittel und Treibstoff - 2009 nur leicht gestiegen, zum anderen geben die Österreicher ihr Geld bewusster aus. "Die Konsumenten schichten ihr Geld um", so Oberweger.

Kaum "Preistreiber", zudem bewussteres Einkaufen

Der Handel verliere dabei immer mehr an Bedeutung, denn immer mehr des ausgegebenen Geldes fließt am Einzelhandel vorbei. Die Bereiche Wohnen und Energie werden langfristig immer mehr vom Haushaltsbudget verschlingen, so Oberweger. Die Bereiche Bildung, Freizeit und Gesundheit werden weiter an Bedeutung gewinnen. Für den klassischen Einzelhandel werde da nicht mehr so viel abfallen.

Sparen gewinne als Ausgabenposten weiter an Bedeutung: Zusätzlich zu den 34.700 Euro, die ein Haushalt im Jahr für den privaten Konsum ausgibt, fallen noch etwa 7.100 Euro an Kreditrückzahlungen, Versicherungen, Spareinlagen und Pensionsfonds aber auch an Gebühren und Strafen an. Der Anteil an den Haushaltsausgaben ist laut Oberweger in den letzten zehn Jahren von rund 10 auf 17 % gestiegen.

Zur Vollversion des Artikels