GfK-Umfrage

Vorsorge-Verhalten trotz Krise kaum verändert

17.06.2010

Nur einer von vier Österreichern hat wegen der aktuellen Wirtschaftskrise sein Vorsorge-Verhalten geändert - das hat eine Umfrage ergeben, die das Marktforschungsinstitut GfK im März im Auftrag der Erste Bank & Sparkasse und der s Versicherung unter 1.000 Internet-Nutzern im Alter von 25 bis 60 Jahren durchgeführt hat. Durchschnittlich werden 111 Euro im Monat für private Vorsorge ausgegeben.

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Von der Krise fühlen sich rund 51 % der Befragten finanziell betroffen, 47 % spüren krisenbedingt berufliche Belastungen. Das Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge ist wegen der Krise nicht nennenswert zurückgegangen - das liege daran, dass es ohnehin schon seit Jahren sehr gering sei, erklärte der GfK-Finanzmarktforscher und Studienautor Alexander Zeh bei der Präsentation der Umfrage.

Wirklich großes Vertrauen in das staatliche Pensionssystem habe es zuletzt in den 1980er Jahren gegeben. Aktuell betrachten laut Umfrage 84 % eine private Altersvorsorge als wichtiges Thema. Speziell bei den jungen Menschen "rechnet kaum noch jemand damit, seinen Lebensabend rein aus der staatlichen Altersvorsorge bestreiten zu können", sagte s-Versicherung-Vorstand Heinz Schuster.

Als das beste Produkt für die Altersvorsorge betrachten 43 % der Befragten eine Lebensversicherung. 41 % setzen auf die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge. "Einfache Versicherungsprodukte mit längeren Laufzeiten stehen bei den Österreichern gerade bei der Altersvorsorge hoch im Kurs", sagte Schuster. Aber auch Bausparverträge werden von 38 % gewählt.

Mit dem Thema Erben und Verererben haben sich gedanklich zwar 56 % befasst, aber nur 20 % haben für sich schon alles geregelt. Durchschnittlich rechnen die Befragten mit Erbschaften im Wert von 80.000 Euro.

Das Erbantrittsalter werde immer höher, erklärte Erste-Bank-Vorstand Peter Bosek. Geerbt werde in einem Alter, in dem die meisten schon selbst ihr Auskommen gesichert hätten, daher das geerbte Vermögen auch nicht ausgegeben - was auch gut sei, weil es dadurch einen Kapitalstock für den steigenden Pflegebedarf gebe, der eine Folge der höheren Lebenserwartung sei.

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