Konjunktur

Wir sind (fast) Europa-Spitze

09.02.2011

So gut haben wir die Finanzkrise bewältigt. Nun rasche Reformen.

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© TZ ÖSTERREICH
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Das Wirtschaftsforschungsinstitut erstellte eine Hitliste der Länder, die mit der Krise am besten fertig wurden. ­Österreich ist im Spitzenfeld.

Österreich war in der Wirtschaftskrise unter den fünf krisenfestesten Ländern der EU. Das zeigt eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo). Platz eins belegt Polen, dahinter Frankreich, Belgien, Österreich und die Niederlande.

Deutschland, Tschechien, Slowakei, Bulgarien und Großbritannien ergänzen die EU-Top-Ten. Portugal wäre zwar formal dabei, kann aber wegen seiner Schuldenproblematik nicht gewertet werden. Ähnlich ist es mit Griechenland und Spanien. Weltweit waren asiatische Staaten besonders krisenfest, zeigt die Wifo-Studie.

Während das BIP der beiden internationalen Spitzenreiter China und Indien selbst im schlimmsten Jahr der Krise 2009 nicht nur nicht schrumpfte, sondern sogar um 8,9 beziehungsweise 6,8 % zulegte, ging es im EU-Schnitt um 4,2 % zurück. Bei uns betrug das Minus 2009 3,9 %. Als einziges EU-Land musste Polen 2009 keinen Rückgang des BIP hinnehmen.

Geschickt reagiert und auch ein Quäntchen Glück
Für Wifo-Chef Karl Aiginger zeigt die Krisenbilanz, dass Österreich mit Geschick reagiert hat und auch ein Quäntchen Glück im Spiel war. Man sei in einer Phase gesunden Wachstums von der Krise erwischt worden. Dann habe man rasch gehandelt und massiv gegengesteuert.

Unsere gesunde Wirtschaft, das gelungene Timing der Maßnahmen und die positive Beurteilung Österreichs auf den internationalen Finanzmärkten hätten dazu beigetragen, gut durch die Krise zu kommen. Seitens der Regierung sieht man sich bestätigt. Finanzminister Josef Pröll von der ÖVP erklärt: „Unsere Anstrengungen – von Konjunkturbelebung bis hin zu Arbeitsmarktpaketen – zeigen Wirkung.“
 

ATX steigt über 3.000 Punkte

Der Leitindex der Wiener Börse schafft den höchsten Stand seit September 2008.
Wien. Auch die Wiener Börse profitiert weiter vom wirtschaftlichen Aufschwung. Früher als von vielen Experten noch kürzlich erwartet, kletterte der Leitindex ATX gestern erstmals seit Ende September 2008 wieder über die psychologisch wichtige Marke von 3.000 Punkten.

Das Tageshoch erreichte der ATX gegen elf Uhr mit 3.001,51 Zählern, schloss dann allerdings mit einer etwas tieferen Notierung. Am meisten profitierten Century Casinos (plus 8,93 Prozent), Schoeller-Bleckmann (plus 4,29 Prozent) und BWT (plus 4,03 Prozent).

Auf Rekordkurs
Auch ­international bleibt die Stimmung an den Börsen gut. Das deutsche Pendant zum heimischen ATX, der DAX der Frankfurter Börse, stieg gestern sogar auf den höchsten Stand seit Jänner 2008, verlor aber ähnlich wie der ATX zu Handelsschluss wieder leicht und schloss bei 7.320,90 (minus 0,03 Prozent).

Auch der Dow-Jones-Index der New Yorker Wall Street erreichte diese Woche bereits den höchsten Stand seit Mitte Juni 2008.

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