Wirbel um Grasser im Hypo-Skandal

14.01.2010

KHG soll sich laut „Format“ über eine Treuhandfirma mit einer halben Million am Hypo-Deal beteiligt haben. Sein Anwalt sagt, das stimme nicht.

Zur Vollversion des Artikels
 
Zur Vollversion des Artikels

Die Katze ist aus dem Sack: Die geheimnisvolle Liste jener Personen, die sich gemeinsam mit dem Vermögensverwalter Tilo Berlin an der Hypo Group Alpe Adria beteiligten und ihre Anteile nach kurzer Zeit mit hohem Gewinn an die BayernLB verkauften, ist aufgetaucht.

KHG soll über Schweizer Firma dabei gewesen sein

Für besondere Aufregung sorgte gestern ein Name, der als solcher auf der von profil online veröffentlichten Liste gar nicht aufscheint: Karl-Heinz Grasser. Laut Format war KHG aber mit dabei – zwar nicht direkt, aber über die Schweizer Treuhandgesellschaft Ferint AG. Die steht auf der Liste. Ferint habe einen Hypo-Genussschein im Wert von 500.000 Euro gezeichnet. Grasser soll sein über die Meinl Bank abgewickeltes Hypo-Engagement mehr als 250.000 Euro Gewinn gebracht haben.

Grasser soll 250.000 Euro mit dem Deal kassiert haben

Besonders pikant: KHGs angebliches Hypo-Investment Ende des Jahres 2006 wäre in die Zeit gefallen, als er noch Finanzminister war. Regierungsmitglieder müssen laut Unvereinbarkeitsgesetz Beteiligungen an Unternehmen melden – ob die Zeichnung von Genussscheinen allerdings als Beteiligung gilt, ist rechtlich umstritten.

Gemeldet hatte KHG jedenfalls nichts dergleichen – er ließ den Format-Bericht gestern aber ohnehin über seinen Anwalt Manfred Ainedter dementieren. Der entsprechende Format-Artikel stimme nicht, Grasser denke über rechtliche Schritte gegen das Magazin nach. „Nicht überall, wo ein Skandal ist, ist ein Grasser drin“, betonte Ainedter, offenbar in Anspielung auf Vorwürfe gegen Grasser in der Causa Buwog.

„Wo es einen Skandal gibt, fällt immer mein Name“

Gegenüber ÖSTERREICH wollte der Ex-Minister bereits vor zwei Tagen keinen Kommentar zu Spekulationen über seine mögliche Beteiligung an dem Hypo-Deal abgeben. „Wenn es irgendwo einen Skandal gibt, fällt automatisch mein Name“, ärgerte sich Grasser. Er ließ aber anklingen, dass er definitiv nicht Teil von Tilo Berlins Investorengruppe war.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel