Konjunktur-Alarm

Wirtschaft bricht jetzt weltweit ein

15.09.2011

Die Teuerungsrate würde ohne Ölprodukte bei nur 2,6% liegen.

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Die Zeiten des Wirtschaftswachstums sind vorerst vorbei: Die EU-Kommission kündigte gestern an, dass das Wachstum in der Eurozone „nahezu zum Erliegen kommen“ werde. In einzelnen Volkswirtschaften, wie zum Beispiel in Spanien, gibt es de facto ein Nullwachstum. „Wir haben derzeit eine weltweite Abschwächung der Konjunktur“, erklärt IHS-Chef Bernhard Felderer. Schuld ist die EU-Schuldenkrise und die damit verbundene Unsicherheit an den Finanzmärkten.

© APA

In Österreich droht jetzt Wirtschafts-Stagnation
Auch in Österreich ist der Ausblick negativ: Der gestern präsentierte „Bank Austria Konjunkturindikator“ sieht eine „rasante Abkühlung“ unserer Wirtschaft. Der Indikator erhebt die Stimmung von Konsumenten, Industrie und die Privatkreditnachfrage. Die Details sehen düster aus:

  •  Im August gab es den stärksten Einbruch des Indikators seit dem Herbst 2008, als die US-Finanzkrise auf Österreich überschwappte.
  •  „Sowohl die Stimmung unter den Verbrauchern als auch in der Industrie hat sich in den vergangenen Wochen angesichts zunehmender Risiken und wachsender Verunsicherungen im Rekordtempo eingetrübt“, heißt es in dem Bericht.
  •  Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer warnt: „Noch gehen wir für das dritte und vierte Quartal 2011 von Wachstumsraten von etwa 0,2 % zum Vorquartal aus. Allerdings besteht aufgrund der vorliegenden Frühindikatoren sogar das Risiko, dass der Aufwärtstrend zwischenzeitlich ganz zum Erliegen kommt.“
  •  Zwar wächst die heimische Wirtschaft heuer noch um 3,3 Prozent (laut EU nur um 2,4 Prozent). Für 2012 hat die Bank Austria die Prognose für das BIP-Wachstum aber bereits von 1,8 Prozent auf 1,4 Prozent heruntergesetzt.

US-Investor Soros warnt bereits vor Rezession
„Derzeit gibt es eine pessimistische Stimmung in der Realwirtschaft, erst zum Jahreswechsel sollte sich das wieder ins Positive drehen. Bis sich das dann aber auf die Wirtschaft auswirkt, wird es wohl bis zum Sommer 2012 dauern“, so Bruckbauer.

Der bekannte US-Investor George Soros sieht die Zukunft um einiges negativer: „Der Druck zum Defizit-Abbau wird die Eurozone in eine anhaltende Rezession stürzen. Das wird unkalkulierbare politische Folgen haben.“

 

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