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Gold-Rekord: Worauf Sie jetzt achten müssen

06.09.2025

Der Goldpreis hat in nur zwölf Monaten um 42 Prozent zugelegt. Silber und Platin stiegen noch stärker. Die Gründe der Kurs-Explosion. 

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Edelmetall. Der Goldpreis hat eine schwindelerregende Kursexplosion hingelegt: Kostete eine Feinunze des gelben Edelmetalls im September 2024 noch um die 2.500 Dollar, so sind es aktuell 3.551 -ein Anstieg um stolze 42 Prozent.

Antriebskräfte sind die Krisen der Welt und die Kauflaune der Investoren und der Zentralbanken.

Goldpreis seit Corona-Pandemie verdoppelt. Kaum zu glauben, dass man im Corona-Jahr 2020 nur rund 1.700 Dollar bezahlen musste - seither hat sich der Preis mehr als verdoppelt.

Auch Platin und Silber im Höhenflug

Rallye. Zuletzt haben auch die beiden Geschwister des Goldes, nämlich Platin und Silber, kräftig an Wert zugelegt. War Platin im vorigen Jahrhundert meist teurer als Gold, ging der Preis in den letzten Jahren völlig in den Keller.

Vor fünf Jahren kostete eine Feinunze Platin bloß um die 880 Dollar und daran änderte sich wenig: Platin machte den Goldpreis-Höhenflug nicht mit. Doch heuer im Sommer kam praktisch von einem Tag auf den anderen die Preis-Explosion.

Kostete Platin im Mai noch um die 960 Dollar je Feinunze, ging es bis Juli auf 1.450 Dollar hinauf, also ein Anstieg um 51 %. Aktuell kostet Platin immer noch 1.369 Dollar.

Platin hat die Preis-Rallye des Goldes nicht nur mitgemacht, sondern übertroffen.

Gründe für den Platin-Boom: Neue Technik

Selten. Laut Deutscher Bank begann heuer im Sommer plötzlich die Nachfrage bei den Schmuckherstellern zu steigen, weil das teure Gold es zunehmend attraktiver macht, auf Platin auszuweichen.

Laut World Platinum Council soll die Platin-Nachfrage heuer um 5 Prozent zulegen. Daran soll auch wieder stärkere Nachfrage durch die Autoindustrie beteiligt sein, denn sie braucht Platin in Auto-Katalysatoren. Schließlich gilt auch die Wasserstoff-Technologie als Zukunftshoffnung. Abgesehen davon gab es auch viel spekulative Nachfrage, denn Platin ist immerhin 20-mal seltener als Gold.

Silber-Turbo. Deutlich häufiger als Platin und Gold ist Silber. Jährlich werden weltweit etwa 25.000-30.000 Tonnen Silber abgebaut. Zum Vergleich: Beim Gold sind es nur ca. 3.000-3.500 Tonnen pro Jahr.

Silber ist zuletzt deutlich teurer geworden, befindet sich schon seit Frühjahr 2024 auf dem aufsteigenden Ast.

In den letzten zwölf Monaten stieg der Silberpreis von rund 29 auf zuletzt knapp 41 Dollar je Feinunze.

Silber hat erstmals seit dem Jahr 2011 die 40-Dollar-Marke übertroffen, im Gegensatz zu Gold ist es aber nicht auf Rekord-Level: Vor zwei Jahrzehnten kostete Silber noch über 50 Dollar.

Bei Silber gilt als Preis-Motor, dass die Käufer Edelmetall wollen, aber teils Alternativen zum immer teureren Gold suchen.

Wer in Österreich kauft, zahlt Steuern

Für Silber. Anleger in Österreich müssen eines beachten: Im Gegensatz zu Gold und Platin ist Silber nicht umsatzsteuerbefreit. Das bedeutet dass beim Kauf einer Silbermünze oder eines Silberbarrens im Inland 20 Prozent Umsatzsteuer fällig werden, die man sich beim Verkauf nicht zurückholen kann.

Gold-Prognose: Rallye auf 4.500 Dollar?

Goldman Sachs. Laut Goldman Sachs könnte Gold 2026 sogar auf 4.500 Dollar steigen. Eine Zinssenkung in den USA würde dem Edelmetall gut tun. Eine Aufwärtsgarantie gibt es aber nicht, der Preis kann auch fallen. Banker empfehlen Gold als Beimischung, nicht als Hauptanlage des Vermögens. Silber und Platin gelten als riskanter als Gold.
 

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