Griechenland droht der Schuldenkollaps

14.12.2009

Griechenland läuft Gefahr in Schulden zu versinken. Das Land habe auf internationalem Parkett "jede Spur von Glaubwürdigkeit" verloren, sagte Ministerpräsident Papandreou am Montag in Athen in einer Rede vor Gewerkschaftsvertretern und Unternehmern. Er forderte die Griechen angesichts der Schuldenkrise des Landes zur Einheit auf.

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In den kommenden drei Monaten müsse seine Regierung Entscheidungen treffen, die in Griechenland seit Jahrzehnten verschoben worden seien. Die Märkte wollten Taten sehen, sagte er.

Vor seiner Rede hatte der Sozialist Papandreou, der erst seit zwei Monaten im Amt ist, während einer Kabinettssitzung erklärt: "Wir müssen harte und schmerzhafte Entscheidungen treffen." Die sei auch eine Gelegenheit, die chronischen Probleme anzupacken, die Politik und öffentliches Leben belasten.

Griechenland ist zuletzt wegen eines stark angestiegenen Haushalts- und Staatsdefizit unter großen Druck geraten. Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des Landes jüngst wegen der hohen Staatsverschuldung herabgestuft. Die langfristige Bonitätsnote wurde von "A-" auf "BBB+" abgestuft - die schlechteste Einstufung aller Euro-Länder. Die beiden anderen großen Ratingagenturen, Standard & Poor's und Moody's, haben dem Land mit einer Herabstufung gedroht. Ein schlechteres Rating verteuert den Schuldendienst - und verringert die Bonität des Landes damit noch weiter.

Griechenland steht mit 300 Milliarden Euro in der Kreide. 2010 soll das Staatsdefizit etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Die Neuverschuldung liegt im laufenden Jahr bei über 12,7 Prozent des BIP, weit über der im EU-Stabilitätspakt vorgesehenen Obergrenze von drei Prozent.

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