Preis-Alarm
Wirbel um dynamische Ski-Liftpreise: "Das ist systematisch ungerecht!"
05.12.2025Die dynamische Preisgestaltung bei Skilift-Tickets sorgt für massive Verärgerung. Seit letztem Winter hängen die Ticketkosten von Saisonzeit, Wettervorhersage und Buchungsdatum ab.
Sich ändernde Ticketpreise je nach Wetter und Buchungsdatum regen auch in diesem Jahr wieder auf. Viele empfinden die dynamischen Preise als unfair. Die hohen Kosten sind auch der Hauptgrund für Aussteiger, zeigt eine Umfrage, über die der ORF OÖ berichtet hat. Denn für viele Wintersportfans ist dieses sogenannte Dynamic Pricing purer Betrug. Skifans toben: "Das ist systematisch ungerecht!"
Zwei Drittel der Österreicher kritisieren, dass spontane Gäste benachteiligt werden
Eine Umfrage der Universität Linz bestätigt die breite Ablehnung: Zwei Drittel der Österreicher kritisieren, dass spontane Gäste dadurch systematisch benachteiligt werden. Profitieren würden nur jene, die weit im Voraus buchen und ihre Termine flexibel an günstige Tage anpassen können. Besonders für Familien sei dieses Modell nicht praktikabel und unfair.
Die Arbeiterkammer übt scharfe Kritik und moniert, dass das gesamte Preisfindungsrisiko auf die Kundschaft abgewälzt werde.
Neben Skitickets sind vielen auch Gastro und Ausrüstung zu teuer
Trotz der Aufregung verteidigen Experten das System als betriebswirtschaftlich notwendig, um die Ertragslage der Bergbahnen zu sichern. Die hohen Kosten bleiben jedoch ein riesiges Problem: Laut dem Spectra-Report "Wintersport in Österreich" nennt mehr als die Hälfte aller Aussteiger (51 Prozent) die Liftkartenpreise als Hauptgrund für ihren Rückzug. Für 35 Prozent sind es die Kosten für die Ausrüstung, für 25 Prozent jene der Gastronomie.
Immerhin plant aber noch ein Drittel der Bevölkerung, in dieser Saison auf die Piste zu gehen. Die Skibegeisterung ist bei der Jugend mit 48 Prozent ungebrochen, während sich deutliche regionale Unterschiede zeigen: Im Westen wollen 46 Prozent Skifahren, im Osten nur 23 Prozent.