Großhändler

Metro will nach Rückzug von der Börse langfristig wachsen

04.12.2025

Umsatzziel von 40 Mrd. Euro bis 2030.

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© Metro Cash & Carry Österreich
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Der Großhändler Metro will nach dem Rückzug von der Börse seinen Umbau vorantreiben und den Umsatz von derzeit rund 32 Mrd. Euro bis 2030 auf rund 40 Mrd. Euro steigern. Der Düsseldorfer Konzern habe abseits des Börsenparketts die nötige Zeit für eine langfristige Neuausrichtung, sagte Metro-Chef Steffen Greubel am Donnerstag. "Die Börse denkt in Quartalen", betonte er, die Transformation der Metro sei indes eher Sache "einer Dekade".

"Der Druck ist nicht weniger geworden - er ist nur anders", sagte Greubel mit Blick auf den neuen Metro-Eigner, den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky. Dieser hatte sich die Mehrheit an dem Düsseldorfer Händler gesichert und das Unternehmen Mitte April von der Börse genommen. Er war 2018 bei der Metro eingestiegen und hatte seinen Anteil gezielt ausgebaut. Kretinsky war in der Energiebranche groß geworden und hat sich auch an einer Reihe von Handelsunternehmen in Europa wie der französischen Casino beteiligt.

Radikale Schrumpfkur

Der ehemalige Dax-Konzern Metro hat in den vergangenen Jahrzehnten eine radikale Schrumpfkur hinter sich gebracht. Die Supermarktkette Real und die Kaufhof-Warenhäuser wurden etwa verkauft, die Elektronikhändler Media Markt und Saturn abgespalten. Mehr und mehr richtete sich der Konzern auf das Geschäft mit dem Großhandel aus.

Greubel will den einst weit verzweigten Konzern auf das Geschäft rund um den Großhandel mit Vertriebskanälen von Internet-Plattformen bis hin zur Belieferung konzentrieren und setzt dabei auf das Geschäft mit Gastronomen und Hoteliers. Das Sortiment und die Märkte werden verkleinert: "Wir brauchen keine zehn verschiedenen Ketchup-Marken." Die Logistik stellt Metro effizienter auf, der Vertrieb wurde gestärkt. "Die klassischen Großmärkte sind ein wenig aus der Zeit gefallen", sagte Greubel: "Kleinere Märkte sind relevanter als riesige Boxen." "Wir drehen die Firma einmal herum", betonte er: "Aber wir sind noch lang nicht durch." Er hat dabei die Rückendeckung Kretinskys: Sein Vertrag und der des gesamten Vorstands war jüngst bis Ende 2030 verlängert worden. "Dies ist ein Signal der Stabilität", sagte Greubel.

Dabei hat der Großhändler Metro nach der Abkehr vom Börsenparkett Schwung gewonnen. Der Düsseldorfer Konzern habe im Geschäftsjahr 2024/25 den Umsatz um 4,6 Prozent auf 32,4 Mrd. Euro gesteigert, währungs- und portfoliobereinigt waren es sogar 5,8 Prozent. Der Fokus richte sich nun verstärkt auf Produktivität und Profitabilität. Denn unter dem Strich schrieb Metro einen Verlust von 218 Mio. Euro. Eine Dividende erhielt Kretinsky für das Geschäftsjahr nicht.

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