Stepic-Nachfolger

Karl Sevelda neuer Raiffeisen-Boss

07.06.2013

Der bisherige Vize-Vorstandsvorsitzende wird Chef der RBI.

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Der Vize wird zum Chef: Karl Sevelda (63) ist mit sofortiger Wirkung neuer Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International (RBI). Er folgt Herbert Stepic (66), der wegen nicht angemeldeter Immobiliengeschäfte über Offshore-Konstruktionen sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Der heutige Aufsichtsrat der RBI hat Stepic Rücktritt angenommen und zugleich Sevelda bestellt. Das teilte Aufsichtsratsvorsitzender Walter Rothensteiner mit.

Vertrag bis 2017
Seveldas Vertrag läuft bis 2017, zu seinem Stellvertreter wurde Johann Strobl gekürt, dessen Vertrag wie jener von CFO Martin Grüll bis 2017 verlängert wurde. Sevelda sagte am Freitag vor der Presse, er plane seinen Vertrag zu erfüllen und wäre auch dann noch mit 67 "ein Jüngling" im Vergleich zum früheren Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad oder RLB-Oberösterreich-Chef Ludwig Scharinger, die beide mit 69 ausgeschieden sind. Die Wahl von Strobl zum Stellvertreter Seveldas bedeute nicht, dass er dessen Nachfolger werde, schließe dies aber auch nicht aus, so Rothensteiner.

Karriere
Sevelda ist seit 15 Jahren bei Raiffeisen - nach gut 20 Jahren beim Creditanstalt-Bankverein. Seit 2010 war er als Stellvertreter von Stepic im Vorstand der Bank. Er wird seine Verantwortung für das Firmenkundengeschäft beibehalten, bis der Aufsichtsrat die neue Geschäftsverteilung festgelegt hat. Ob der jetzt sechsköpfige Aufstand wieder aufgestockt wird, werde im Laufe der kommenden Monate entschieden, so Rothensteiner

   Sevelda kündigte Kontinuität an und will einen Schwerpunkt darauf legen, "Missverständnisse" und "Ressentiments" im Raiffeisensektor zu beseitigen. Eine "enge und gute Kooperation mit der Raiffeisen-Familie" sei ihm sehr wichtig. "Im Sektor werden durch unbefugte, selbsternannte Sprecher Gerüchte in Umlauf gesetzt", kritisierte Sevelda. Rothensteiner wurde deutlicher: Josef Stampfer, Obmann des Fördervereins, sei seit über zehn Jahren nicht mehr in Raiffeisen-Funktionen und solle sich nicht "unqualifiziert" in Medien äußern. Es sei "kurios", wenn er als Vertreter der Raiffeisen Primärbanken dargestellt werde.

   Eine Unruhe im Sektor mit 1.000 unabhängigen Geschäftsleitern sei "üblich", neu sei hingegen das aktuell niedrige Zinsniveau: Das mache Druck auf einzelne Raiffeisenbanken und erfordere eine engere Zusammenarbeit, damit jede einzelne Raiffeisenbank profitabel sein kann.

 

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