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Keine Kündigungen bei Porsche bis 2015

21.07.2010

Die Auftragslage bei Porsche ist so gut, dass der Autobauer für 8.600 Mitarbeiter eine Jobgarantie bis 2015 gibt. Die Baureihe Boxter wird künftig in Stuttgart vom Band rollen.

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Der deutsche Sportwagenbauer Porsche will mehr Fahrzeuge in Eigenregie bauen und schließt für die nächsten fünf Jahre Entlassungen aus. Vorstand und Betriebsrat vereinbarten am Mittwoch in Stuttgart, den Sportwagen Boxster künftig komplett im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen zu bauen, wie Porsche mitteilte. Zudem wurden Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro bis 2015 beschlossen.

Jobgarantie für 8.600 Mitarbeiter

Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen gilt für die rund 8.600 Mitarbeiter der Porsche AG, die bereits in den vergangenen fünf Jahren Kündigungsschutz genossen. Den gut 4.000 bei Tochtergesellschaften tätigen Porsche-Mitarbeitern wurde ebenfalls Kündigungsschutz in Aussicht gestellt, der bis Jahresende vereinbart werden soll. Den Auszubildenden will das Unternehmen bis 2015 nach Abschluss der Lehre unbefristete Stellen anbieten.

"Mit der jetzt getroffenen Standortsicherungsvereinbarung sind wir optimal auf das geplante Wachstum in den kommenden Jahren vorbereitet", sagte der im Herbst in den Vorstand von VW wechselnde Vorstandschef Michael Macht. Porsche werde in den nächsten Jahren Umsatz und Ertrag steigern können. "Die weltweit höchsten Auftragseingänge im Juni und Juli in der Geschichte von Porsche zeigen schon heute, dass unser Unternehmen auf dem Weg zu alter Stärke ist." Im Juni seien Aufträge über mehr als 10.000 Fahrzeuge hereingekommen, sagte ein Sprecher. Vor allem das neue Modell des Geländewagen Cayenne sei gefragt.

Blendendes Geschäftsjahr 2009/2010

Porsche hat wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise in den vergangenen zwei Jahren weniger Sport- und Geländewagen produziert und verkauft, im Juli arbeitet die Belegschaft trotz anziehender Konjunktur nochmals an sieben Tagen kürzer. In den ersten neun Monaten des seit August laufenden Geschäftsjahres 2009/10 verkaufte Porsche 53.605 Fahrzeuge und damit fast so viele Autos wie im Vorjahreszeitraum.

In naher Zukunft sei Porsche im Stammwerk Zuffenhausen und am Entwicklungsstandort Weissach wieder voll ausgelastet, sagte Betriebsrats-Chef Uwe Hück. "Mit den höchsten Investitionen in der Geschichte von Porsche werden wir unsere wirtschaftliche Eigenständigkeit und damit auch unsere Wettbewerbsfähigkeit absichern", sagte Hück. Wegen der anziehenden Nachfrage und der Boxster-Produktion in Eigenregie könnten ab Jänner Sonderschichten notwendig werden. Bisher hatte Porsche die Einstiegsbaureihe Boxster größtenteils in Finnland beim Auftragsfertiger Valmet bauen lassen und lediglich Motoren an die Finnen geliefert. Ab Frühjahr 2011 sollen auch die Sportwagen-Modelle Cayman in Zuffenhausen vom Band laufen, die Rohkarossen sollen weiter von Valmet angeliefert werden. Sollte die Fahrzeug-Produktion in Zuffenhausen an die Kapazitätsgrenzen stoßen, will Porsche auf Kapazitäten im Volkswagen-Konzern zurückgreifen.

VW hält bereits knapp die Hälfte an der Porsche AG, die Porsche Holding wiederum hält die Mehrheit der VW-Stimmrechte. Die Holding hatte im vergangenen Jahr wegen zu hoher Schulden die geplante Übernahme von VW abgeblasen.

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