Nestle will lieber Pizza als Schokoriegel

05.01.2010

Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern zieht sich aus dem Rennen um den britischen Süßwaren- und Getränkehersteller Cadbury zurück und setzt stattdessen auf den riesigen Markt für Tiefkühlpizza in den USA. Der Schweizer Konzern kauft von Kraft Foods das nordamerikanische Tiefkühlpizza-Geschäft für 3,7 Mrd. Dollar (2,57 Mrd. Euro). Der US-Konzern Kraft wiederum stockt mit dem Geld sein Angebot für Cadbury auf.

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Die Übernahme beinhalte die Marken DiGiorno, Tombstone, California Pizza Kitchen, Jack's und Delissio, teilte Nestle am Dienstag mit. 3.400 Kraft-Mitarbeiter sollen zu Nestle wechseln. Die Transaktion muss noch von den amerikanischen und kanadischen Wettbewerbshütern genehmigt werden und soll bis Jahresende abgeschlossen werden.

In den Vereinigten Staaten werden jedes Jahr Pizzen im Wert von 37 Mrd. Dollar verkauft. Die nun übernommene Kraft-Tiefkühlpizzasparte schätzt den Umsatz von 2009 auf 2,1 Mrd. Dollar bei einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von rund 279 Mio. Dollar. Nestle will in den ersten fünf Jahren Einsparungen in Höhe von sieben Prozent des Umsatzes einfahren. Die neue Sparte soll bereits im ersten vollen Jahr bei Nestle zum Gewinn beitragen.

Kraft verlängerte zugleich die Frist des Übernahmeangebots für Cadbury bis zum 2. Februar. Am Gesamtwert des Angebots ändere sich nichts: Die Cadbury-Aktionäre sollen jedoch eine höhere Barkomponente erhalten. Kraft reagiere damit auf den Wunsch einiger Aktionäre, hieß es. Das zusätzliche Geld stamme aus dem Verkauf des Tiefkühlpizza-Geschäfts an Nestle. Kraft bietet für den Süßwarenkonzern insgesamt gut zehn Mrd. Pfund (11,22 Mrd. Euro). Details zu dem neuen Anbot sollen bis zum 19. Jänner veröffentlicht werden.

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