Leise Hoffnung auf Vorentscheidung im Opel-Poker

06.09.2009

Beim angeschlagenen deutschen Autobauer Opel verbindet man mit der bevorstehenden Sitzung des Verwaltungsrats von General Motors (GM) nur eine vage Hoffnung. Zwar könnte das Gremium des ehemaligen US-Mutterkonzerns grünes Licht für einen Opel-Verkauf an einen Investor geben und damit das Ende des Geduldspiels um die Zukunft des Autobauers einläuten. Die Chance darauf scheint jedoch nicht groß.

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GM hat ja eine Entscheidung bereits einmal vertagt und prüft parallel zu einem Verkauf an die Bieter Magna oder RHJ auch, Opel zu behalten. Kreisen zufolge berät der Verwaltungsrat ab Dienstag bei einer zweitägigen Sitzung erneut über Opel. "Niemand weiß, was das Gremium macht. Jeder, der dazu etwas vorwegnimmt, spekuliert oder hofft nur", sagte ein Insider. "Mich würde keine Variante überraschen - auch nicht die, dass GM Opel behält."

Leicht dürfte sich das Gremium des US-Autokonzerns seine Entscheidung nicht machen. Bei einem Verkauf an Magna verliert GM die volle Kontrolle über Opel und soll dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer und seinen russischen Partnern zudem Zugriff auf wichtige Patente gewähren. Sollte sich GM für einen Rückkauf entscheiden, müsste der US-Konzern mehrere Milliarden Dollar aufbringen, um die Sanierung von Opel zu finanzieren.

Als Kompromiss könnte sich aus Sicht von GM daher ein Verkauf an den belgischen Finanzinvestor RHJ anbieten. Zwar haben mehrere deutsche Politiker Staatshilfen für diesen Fall abgelehnt. GM hätte damit aber die Aussicht auf einen späteren Rückkauf und könnte RHJ die Sanierung überlassen.

Sollte der GM-Verwaltungsrat eine Empfehlung aussprechen, teilt er sie anschließend der Opel-Treuhand mit, die die Mehrheit der Anteile hält und mit Vertretern von GM, Bund, Ländern sowie einem unabhängigen Vorsitzenden besetzt ist. Offen ist aber, ob das GM-Gremium bei seinen Beratungen in den kommenden Tagen überhaupt zu einem Ergebnis kommt. Das neu besetzte Aufsichtsgremium will sich erst mit dem Fall Opel vertraut machen und keine überhasteten Entscheidungen treffen.

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