Statistik Austria
Schock-Studie: DIESE Krebsarten zerstören Karrieren am häufigsten
18.09.2025Statistik Austria veröffentlicht alarmierende Zahlen: Jährlich erhalten 8.500 Berufstätige in Österreich eine Krebsdiagnose – mit dramatischen Folgen für ihr weiteres Leben. Besonders verheerend: Lungenkrebs und Gehirntumore.
Die Zahlen schockieren: Ob jemand nach einer Krebsdiagnose im Job bleibt, hängt entscheidend von der Tumorart ab. „Personen mit Gehirntumoren zeigen in allen Altersgruppen starke Einschnitte in der Erwerbsbeteiligung. Bei Erkrankten über 30 Jahren führt Lungenkrebs zu den stärksten Einschränkungen", erklärt Manuela Lenk, fachstatistische Generaldirektorin von Statistik Austria. Bereits bei Diagnosestellung variiert die Erwerbsquote dramatisch: Bei Melanomen arbeiten noch 70 Prozent, bei Lungenkrebs nur 40 Prozent.
Die Forscher entwickelten ein neues Messkonzept: die relative Erwerbswahrscheinlichkeit (REW). Diese zeigt, dass Krebspatienten insgesamt mit 14 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit berufstätig sind als Gleichaltrige ohne Krebs. Doch die Unterschiede zwischen den Krebsarten sind gewaltig. Melanome und Schilddrüsenkrebs lassen die Erwerbschancen fast unberührt (REW: 100%). Dagegen stürzt Lungenkrebs die Betroffenen neben allen gesundheitlichen Einschnitten auch in berufliche Krisen – ihre Erwerbswahrscheinlichkeit sinkt auf erschreckende 61 Prozent.
Überraschende Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich überraschende Unterschiede. Frauen mit Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs erreichen eine relative Erwerbswahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent – deutlich besser als Männer mit Prostatakrebs (84%). Bei Blasenkrebs, Gehirntumoren und Blutkrebs trifft es dagegen Frauen härter als Männer. Die niedrige Erwerbsbeteiligung bei Leber- und Lungenkrebs spiegelt bereits bestehende soziale Benachteiligungen wider, die oft schon Jahre vor der Diagnose existieren.
Alter entscheidet über Jobchancen nach Krebs
Das Alter verschärft die Probleme zusätzlich: Bei Gehirntumoren sinkt die relative Erwerbswahrscheinlichkeit von 84 Prozent (15-29 Jahre) auf katastrophale 57 Prozent bei den 55-64-Jährigen. Auch bei Lungenkrebs stürzt die Quote mit zunehmendem Alter ab. Nur Melanome und Schilddrüsenkrebs erlauben in allen Altersgruppen eine fast normale Erwerbsbeteiligung. Die Statistiker betonen: In ihre Analyse flossen nur Personen ein, die fünf Jahre nach Diagnose noch lebten – die tatsächlichen wirtschaftlichen Folgen von Krebs dürften noch dramatischer sein.
Die Ergebnisse verdeutlichen: Österreich braucht bessere Unterstützungssysteme für Krebspatienten.