Signa-Klagen
Benko-Knaller: Mit seiner Frau vor Gericht!
06.12.2025Ex-Immo-Boss René Benko muss zum 2. Mal in seiner Heimatstadt Innsbruck vor Gericht: Diesmal mit Gattin Nathalie.
Am Mittwoch stehen Signa-Gründer René Benko (48) und seine Frau Nathalie (42) vor Gericht. Es geht erneut um betrügerische Krida. Im Oktober wurde Benko nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft verurteilt, weil er seiner Mama Ingeborg Geld in die Stiftung schickte, deren Begünstigte sie ist. Einen Freispruch für Benko erreichte dessen Anwalt Dr. Norbert Wess beim Vorwurf einer Mietvorauszahlung. Eine Schlappe für die WKStA. Die hat diesmal geballte Vorwürfe. Für Benko und seine Frau gilt die Unschuldsvermutung.
Bargeld, Schmuck, Uhr und mysteriöser Tresor
Anklage. Die beiden Eheleute sollen laut Anklage rund um die Signa-Insolvenz 370.000 Euro an Vermögenswerten beiseite geschafft haben.
Es geht um Bargeld in Höhe von 120.000 Euro sowie elf Luxus-Uhren und Manschettenknöpfe im Gesamtwert einer Viertelmillion Euro, die sie in einem Tresor in einem Tiroler Bergdorf versteckt haben sollen.
Beiden drohen bis zu 10 Jahre Haft
Beiden drohen ein bis zehn Jahre Haft. Dass es sich bei der Zweitangeklagten um Benkos Ehefrau Nathalie Benko handelt, wollte das Gericht bis zuletzt nicht verraten. Zur Zweitangeklagten heißt es: „Die 42-jährige zweite Angeklagte soll zur Tat des 1. Angeklagten beigetragen haben, indem sie den Tresor im Haus ihrer Verwandten anschaffen ließ und für die Verwahrung der genannten Wertgegenstände zur Verfügung stellte.“
- Der Tiroler Unternehmer und seine Frau werden von den Rechtsanwälten Norbert Wess und Michael Hohenauer vertreten.
- Richterin Heide Maria Paul hat den Vorsitz im Schwurgerichtssaal.
"Ein Tag reicht"
In Justizkreisen geht man von einer eintägigen Verhandlung aus. "Ein Tag reicht", sagt ein Insider zu oe24. Nach dem 10. Dezember gibt es aber den 16. Dezember als Ersatztermin. Erneut gibt es extrem hohe Sicherheitsvorkehrungen.
Auktion zu Benkos Luxus-Anzügen und 3.000-€-Louis-Vuitton-Kiste
Die WKStA geht in der Signa-Pleite 14 verschiedenen Sachverhaltssträngen nach. Neben einfachen Vorwürfen wie betrügerischer Krida wird auch zu Untreue, schwerem Betrug, Gläubigerbegünstigung und Förderungsmissbrauch ermittelt. Der Gesamtschaden betrage mehr als 300 Mio. Euro.
Benko wies bisher stets jegliche Vorwürfe zurück. Es gilt die Unschuldsvermutung. Er sitzt seit Jänner in Untersuchungshaft, wird auch Weihnachten dort verbringen.
Bieten bis 13. Dezember
Versteigerer aurena.at bietet noch bis 13. Dezember eine besondere Auktion an: Benkos Hermès-Mantel wird angeboten (1.500 Euro), eine Leder-Patronentasche und ein Gucci-Anzug (je 600 Euro) und auch ein Mahagoni- Humidor von Louis Vuitton, in dem Benko einst seine edelsten Zigarren aufbewahrt haben soll (3.000 Euro). Ob er nach dem Prozess eine Sieges-Zigarre anzünden kann?