Haftungsstreit

Geheimtreffen um Benko-Haftung mit Gusi, Riess-Hahn und Co

21.11.2025

In einem Hotel in Krems verhandeln derzeit die Signa-Insolvenzverwalter und die Anwälte von Gusenbauer, Riess-Hahn und Co. im Geheimen über Hunderte Millionen Euro. Ein Krimi.

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Derzeit geht in einem schmucken Hotel in Krems eine außergerichtliche Haftungskonferenz im Zuge der Signa-Insolvenz über die Bühne, berichtet das profil. Das Treffen ist streng geheim, am Hotelparkplatz huschen Topanwälte in das Hotel. Es geht um Millionen-Summen.

Dabei verhandeln die Insolvenzverwalter der Signa-Holding, Signa-Prime und Signa-Development mit ehemaligen Aufsichtsräten und Beratern über Millionen-Zahlungen.

Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer und Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Hahn

Im Fokus der Verhandlungen stehen prominente Namen wie Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Hahn, der ehemalige RBI-Chef Karl Sevelda sowie Robert Peugeot aus dem französischen Automobilclan.  

Den Betroffenen wird vorgeworfen, ihre Sorgfaltspflicht verletzt zu haben, indem sie die sich anbahnende Krise des Konzerns nicht früher erkannt haben sollen.

Insgesamt eine Milliarde Euro - und viele Kuverts

Die Insolvenzverwalter fordern insgesamt rund eine Milliarde Euro.

Ziel der zweitägigen, streng vertraulichen Konferenz ist es, vergleichsweise rasch Geld für die Gläubiger zu sichern und langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden. Die Angebote der Beschuldigten werden nun von den Gläubigerausschüssen geprüft. Ob die angebotenen Summen akzeptiert werden oder der Weg vor Gericht führt, ist noch offen. 

Das Prozedere sieht vor, dass die Anwälte der betroffenen Aufsichtsräte und Manager in physischen Kuverts ihre finanziellen Vergleichsangebote unterbreiten. Anschließend wird über zwei Tage hinweg intensiv über die Angemessenheit dieser Angebote gefeilscht. Laut Informationen des profil aus involvierten Kreisen sollen sich für die Signa Prime alle elf ehemaligen Aufsichtsräte vertreten lassen haben. Auch Vertreter von Versicherungsgesellschaften sind anwesend, da die finanziellen Folgen einer Haftung oft durch sogenannte D&O-Versicherungen (Directors and Officers) abgedeckt werden, die hier in die Pflicht genommen werden könnten. 

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