Mayr-Melnhof: Ergebnis nach 9 Monaten stabil

12.11.2009

Der Kartonhersteller hat in den ersten 9 Monaten 2009 mengenbedingt einen Umsatzeinbruch von 11,4 % auf 1,19 (1,34) Mrd. Euro erlitten. Das Betriebsergebnis ging jedoch nur leicht um 0,7 % auf 110,1 (110,9) Mio. Euro zurück.

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© Mayr-Melnhof
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Der Periodenüberschuss erhöhte sich dank des niedrigen Steueraufwands um 2,4 % auf 80,3 (78,4) Mio. Euro. Für das Gesamtjahr gab Mayr-Melnhof keine Ergebnisabschätzung ab, rechnet aber mit einem weiteren Nachfragerückgang sowie Preisdruck und sogar kurzzeitigen Stillständen.

Mit den Ergebnissen übertraf Mayr-Melnhof die Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Schnitt einen Umsatzrückgang von 12,9 % vorausgesagt. Beim EBIT rechneten sie Experten mit einem Minus von 5,6 %, beim Nettogewinn erwarteten sie einen 0,7-prozentigen Rückgang. Betriebs- und Nettoergebnis fielen hingegen besser aus als erwartet. Die Experten rechneten mit einem EBIT-Minus von 5,6 % und einem Gewinnrückgang von 0,7 %.

Q3 wuchs das Betriebsergebnis auf 39,9 Mio. nach 34,5 Mio. im 2. Quartal und 30,6 Mio. Euro im 3. Quartal 2008. Auch der Periodenüberschuss lag mit 28,4 Mio. Euro deutlich über dem Vorquartal (Q2 2009: 25,4 Mio.) und dem 3. Quartal 2008 (23 Mio.). Die Q3-Umsätze beliefen auf 417,1 Mio. nach 443,9 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

Preisrückgänge bei Altpapier

Bis zur Jahresmitte hatte Mayr-Melnhof mit dem krisenbedingten Preisrückgang bei Altpapier zu kämpfen. Hinzu kam der Einbruch der Karton-Nachfrage auf den europäischen Kernmärkten. In der Division MM Karton gingen die Umsätze daher um 17,7 % auf 565,6 (687,2) Mio. Euro zurück.
Aufgrund des Sparkurses konnte das betriebliche Ergebnis dennoch um 15,2 % auf 40,1 (34,8) Mio. Euro gesteigert werden. In den ersten 9 Monaten hat das Unternehmen 1,104 (1,228) Mio. t Karton hergestellt, der Kartonabsatz ging um 12,1 % zurück.

Ähnlich die Situation im Faltschachtelbereich. Wegen der gesunkenen Rohstoffpreise ist ein enormer Preisdruck entstanden. Zusätzlich forcierten die Mayr-Melnhof-Kunden den Lagerabbau und disponierten sehr kurzfristig. In den ersten 9 Monaten wurden 471.000 t Karton verarbeitet, um 6,7 % weniger als im Vorjahr. Der Umsatz der Division MM Packaging ging mengenbedingt um 5,8 % auf 711,2 (755,3) Mio. Euro zurück, das Betriebsergebnis blieb wegen der niedrigen Auslastung mit 70,0 (76,1) Mio. Euro um 8 % unter dem Vorjahreswert.

Nachfrage-Erholung ist derzeit nicht in Sicht

Der Blick in die Zukunft fällt nicht gerade optimistisch aus. "Eine Nachfrageerholung ist aktuell sowohl im Karton- aus auch im Faltschachtelgeschäft nicht in Sicht." Vielmehr rechnet Mayr-Melnhof damit, dass mit der steigenden Arbeitslosigkeit in Europa auch die Konsumenten zunehmend sparen. Daher sei von einer weiterhin kurzfristigen Disposition der Kunden, einer hohen Nachfrage-Volatilität und einem anhaltenden Preisdruck auszugehen.

Für die zweite Dezemberhälfte erwartet der Konzern einen saisonal bedingten "deutlich niedrigeren" Ordereingang als in den Vormonaten. "Selektive und marktbedingte temporäre Stillstände bleiben damit unausweichlich", so das Unternehmen. Wenn Rohstoffe und Energie wieder teurer werden und die Werke unterausgelastet bleiben, kann Mayr-Melnhof eine Belastung der Margen nicht ausschließen.

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