Dichand dementiert "Heute"-"Krone"-Verbindung

08.10.2009

Die Gratiszeitung "Heute" und die "Kronen Zeitung" haben nichts miteinander zu tun, geschäftliche Verbindungen gebe es nicht, sagt "Heute"-Chefin Eva Dichand. Als "völligen Blödsinn" bezeichnet sie denn auch die Behauptung, Günther Havranek, der durch eine Stiftung die Mehrheit am "Heute"-Mutterverlag AHVV hält, sei von "Kronen Zeitungs"-Herausgeber Hans Dichand als "Kontrolleur" eingesetzt worden. Aufgestellt wurde diese Behauptung von Havraneks Sohn Thomas in einem Telefonat über das die Wochenzeitschrift "News" berichtet.

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Vater Havranek sei von Dichand senior "als Kontroller" für die Gratiszeitung "bestellt" worden, wird Havranek junior in "News" zitiert. Havranek und Eva Dichand seien jedoch "nicht die besten Freunde", da Eva Dichand "viel mehr Geld aus der Firma nehmen" wolle, "als sie sollte". Eva Dichand kann sich solche Behauptungen nur mit einer "Profilierungsneurose" von Thomas Havranek erklären. Ihr Schwiegervater kenne die Havraneks gar nicht persönlich, auch mit ihr selbst habe der Senior "nur wenig zu tun". Von einem schlechten Verhältnis könne daher keine Rede sein, so Dichand zur APA.

Schon seit dem Start von "Heute" vor fünf Jahren wird über eine Verbindung zwischen dem von Eva Dichand geführten "Heute" und Hans Dichands "Krone" spekuliert - die Familie dementierte dies allerdings hartnäckig. Die Andeutung, Havranek könnte als Wirtschaftstreuhänder für Hans Dichand agieren, lässt die Wellen nun wieder hochgehen. "Heute" ist in der Stiftung AHVV Verlags GmbH organisiert, an der die Fidelis Medien und Zeitschriftenverlags GmbH 74 Prozent hält und die Periodika Privatstiftung 26 Prozent. An Fidelis ist Havranek senior wiederum mit 51 Prozent beteiligt.

Erst in der vergangenen Woche sorgte die enormen Reichweitendominanz von "Kronen Zeitung" und "Heute" in Wien für Aufregung. Laut aktueller Media-Analyse (MA) erreichen die von der Familie Dichand geführten Titel in der Bundeshauptstadt 843.000 Leser - Doppelleser bereits abgezogen. Das entspricht einer Reichweite von knapp 60 Prozent. Die Initiative "Qualität im Journalismus" sowie Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell sprachen deshalb von einer "problematischen Dominanz".

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