Um 2,5 Prozent

Mietpreise in Wien ziehen erneut an

25.03.2014

Auch für die Zukunft schaut es am Wohnungsmarkt für Mieter düster aus.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH / Fuhrich
Zur Vollversion des Artikels

Wohnen in Wien wird auch weiterhin teurer: Für das Jahr 2014 wird mit einem Anstieg der Mietpreise um 2 bis 2,5 Prozent gerechnet, der Anstieg bei Eigentumswohnungen wird rund 3 bis 5 Prozent ausmachen. Die Preissteigerung liegt vor allem an der ungebrochenen Nachfrage, wie der Immobiliendienstleister EHL und die Buwog bei der Präsentation ihres Wohnungsmarktberichts am Dienstag diagnostizierten.

   Problematisch sei nicht nur der Bevölkerungsanstieg, sondern auch der Trend zu kleinen Ein- oder Zweipersonenhaushalten. Laut Zahlen des Wohnungsmarktberichtes wird es in den Jahren 2011 bis 2050 eine Zunahme der Haushalte um 26,3 Prozent geben. "Die starke Nachfrage nach Wohnungen hat noch zu keiner signifikanten Ausweitung des Angebots geführt", heißt es in dem Bericht. Bis 2015 werde die Lücke im Wohnangebot das Volumen einer Jahresproduktion überschreiten. Große Stadtentwicklungsprojekte wie etwa die Seestadt Aspern bzw. die neuen Stadtviertel um den Hauptbahnhof würden am Wohnungsmarkt frühestens ab 2016 entlastend wirken.

   Während bestehende Mieten gut geschützt sind, kommen die höheren Mieten vor allem bei Neuvermietungen zu tragen: Die Schere zwischen Bestandsmieten und Abschlussmieten bei Neuvermietungen werde immer größer. Mehr als ein Dreiviertel des Mietwohnungsbestandes entfalle auf öffentliche, gemeinnützige oder mietbeschränkte Wohnungen, deren Kosten weit unter den Marktpreisen liegen. Wer allerdings derzeit neu einziehen möchte, muss mindestens das dreifache bezahlen. "Der starke Schutz der Altmieter führt dazu, dass Wohnungsinhaber und deren Eintrittsberechtigte privilegiert sind und Wohnungssuchende die Zeche bezahlen", meinte Michael Ehlmaier, Geschäftsführender Gesellschafter von EHL Immobilien.

   Das bedeutet für Wien auch einen klassischen "Verkäufermarkt": "Es werden so viele Wohnungen bereits während der Bauzeit verkauft wie selten zuvor", berichtete Andreas Holler, bei der Buwog für den Neubaubereich verantwortlich. Am teuersten in Sachen Eigentum ist derzeit die Innere Stadt: Bei Erstbezug werden hier bis zu 16.500 Euro pro Quadratmeter verlangt. Auf Platz zwei findet sich mit 5.600 Euro pro Quadratmeter Döbling, es folgen die Josefstadt (5.100 Euro), Neubau (5.050 Euro) und Währing (5.000 Euro).

   Ähnlich die Reihenfolge bei Mietwohnungen: An der Spitze finden sich bei Erstbezug hier mit 12,60 Euro pro Quadratmeter die Josefstadt und der Alsergrund, es folgen Döbling und Neubau mit jeweils 12,50 Euro pro Quadratmeter. Für die Mieten in der Innere Stadt liegen keine Zahlen vor. Die Preise spiegeln auch die Nachfrage wider: Nach wie vor sind die Bezirke drei bis neun sowie der 13., der 18. und der 19. bei Wohnungssuchenden besonders beliebt. Auch zuvor nicht so begehrte Innenstadtbezirke ziehen nun nach: Der Wohnungsmarktbericht ortet vor allem in den Bezirken Leopoldstadt und Margareten in den vergangenen Jahren eine "deutliche Dynamik".

   Im Durchschnitt wechseln Wiener Miete alle vier bis fünf Jahre ihre Wohnung, vor allem das untere Preissegment ist aufgrund der schwachen Konjunktur derzeit besonders gefragt. Langfristig erwarten die Experten aufgrund der geringen Neuflächenproduktion und dem Bevölkerungszuwachs wieder stärker steigende Preise.
 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel