Sanierungsverfahren

Millionenpleite: Kärntner Chaletdorf insolvent

08.04.2024

- Über die Almdorf Seinerzeit Touristik AG ist am Montag am Landesgericht Klagenfurt ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden.  

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© Almdorf Seinerzeit
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Die Überschuldung des Unternehmens, das zwei Chaletdörfer in den Nockbergen betreibt, beträgt 17,4 Mio. Euro, teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) in einer Aussendung mit. 33 Beschäftigte sowie 120 Gläubiger sind betroffen, das Unternehmen soll fortgeführt werden. Als Grund für die Insolvenz wird die Corona-Pandemie genannt.

Laut KSV1870 stehen Passiva in Höhe von 34,5 Mio. Euro Aktiva von 17,1 Mio. Euro gegenüber. Die Passiva bestehen größtenteils gegenüber privaten Darlehensgebern (rund 66 Prozent) sowie gegenüber Personen aus der Gesellschaftersphäre (30 Prozent). Der Sanierungsplan sieht eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren nach Annahme vor. Man will nun laufende Investorengespräche vertiefen und "Wirtschaftsgüter" verkaufen, außerdem sollen Unternehmensteilbereiche ausgegliedert werden.

Die beiden Feriendörfer befinden sich auf rund 1.400 Metern Seehöhe, insgesamt werden 51 Chalets bewirtschaftet. In den vergangenen Jahren sei es pandemiebedingt zu Umsatzrückgängen und Liquiditätsengpässen gekommen, hieß es von dem Unternehmen. Angesichts dessen habe man zahlreiche Maßnahmen ergriffen, so wurde etwa die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduziert und verbliebenes Personal zur Kurzarbeit angemeldet. Weiters wurden Darlehen aufgenommen, einzelne Grundstücke und Chalets verkauft sowie Covid-19-Förderungen in Anspruch genommen. Darüber hinaus wurde mit Investoren verhandelt, die an Liegenschaftskäufen oder Unternehmensbeteiligungen interessiert waren. All das habe aber zu "keiner deutlichen Ergebnisverbesserung" geführt.
 

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