Kreditwürdigkeit

Moody's stuft Frankreichs herab

19.09.2015

Als Grund für die Senkung wird auf trübe Wachstumsaussichten verwiesen.

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Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs heruntergestuft. Als Grund für die Senkung um eine Stufe auf die dritthöchste Bonitätsnote Aa2 verwies die Agentur am Freitag mittelfristig trübe Wachstumsaussichten der nach Deutschland zweitgrößten Volkswirtschaft in der Euro-Zone. Moody's geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Schwäche bis Ende des Jahrzehnts anhalten wird.

Ausblick stabil
Der Ausblick für das Rating sei aber stabil. Finanzminister Michel Sapin erklärte in einer ersten Reaktion, sein Land wolle die Reformbemühungen vorantreiben, um Wachstum und Beschäftigung zu fördern. Frankreich machen eine Rekordarbeitslosigkeit und steigende Staatsschulden zu schaffen.

Daneben bemängelte Moody's die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Wirtschaft. Die Gewinnmargen der Unternehmen seien vergleichsweise gering und das Land habe bei den Exporten Marktanteile eingebüßt. Zuletzt stagnierte die Wirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) trat im zweiten Quartal auf der Stelle, nachdem es zu Jahresbeginn noch um 0,7 gewachsen war. Erst kürzlich mahnte auch der Internationale Währungsfonds Frankreich zu Tempo bei Reformvorhaben. Das Land sei zwar auf dem richtigen Weg, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Allerdings müssten die Reformen beherzt und schnell umgesetzt werden.

Vereinfachung des Arbeitsrechts
Ministerpräsident Manuel Valls hatte Anfang des Monats eine Vereinfachung des Arbeitsrechts angekündigt, um die Arbeitslosigkeit einzudämmen. Ein Gesetzentwurf soll bis zum Jahresende vorliegen. Der sozialistische Präsident Francois Hollande hat sein politisches Schicksal an die Entwicklung am Arbeitsmarkt geknüpft. Die Arbeitslosigkeit müsse im Jahr 2016 beständig sinken, erst dann könne er entscheiden, ob er zur Wiederwahl antrete, sagte er im Juli.

Im März hatte die französische Regierung erneut zwei Jahre mehr Zeit erhalten, um die Neuverschuldung unter die EU-Grenzmarke von drei Prozent des Bruttoinlandprodukts zu drücken. Zuvor hatte das Land bereits mehrfach die Defizitziele verfehlt. Frankreich peilt für 2015 ein Haushaltsdefizit von 3,8 Prozent des BIP und im kommenden Jahr von 3,3 Prozent an, ehe es 2017 dann wieder im erlaubten Rahmen sein soll. In diesem Jahr rechnet die Regierung mit einem Wirtschaftswachstum von einem Prozent, dass auf 1,5 Prozent im nächsten Jahr anziehen soll.

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