FSME wandert in Österreich nach Westen

17.02.2010

Die "Zeckenkrankheit" (FSME) wandert in Österreich nach Westen, was die Seehöhe und die Verbreitung auf der nördlichen Hemisphäre betrifft, nach "oben" bzw. nach Norden. "Wir hatten insgesamt 79 hospitalisierte Fälle im vergangenen Jahr (2008: 87). Die 'Hochburgen' sind jetzt Oberösterreich, die Steiermark, Kärnten und Tirol", sagte der Wiener Virologe Franz X. Heinz.

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Anlass der Start der nächsten Impfkampagne. Während in Österreich durch FSME-Impfung in den vergangenen Jahren jeweils weniger als 100 Erkrankungen registriert wurden, ist die Situation in Tschechien mit zumindest 816 Fällen im vergangenen Jahr und einem niedrigen Durchimpfungsgrad weiterhin alarmierend gewesen. Dort wurden in den vergangenen Jahren sogar Spitzenwerte von mehr als 1.000 Erkrankten registriert.

Astrid Eßl (GfK Austria) verwies auf der Basis von seit Jahren durchgeführten repräsentativen Umfragen mit jeweils rund 4.000 Probanden auf eine stabile bis leicht sinkende Tendenz bei den Impfungen in Österreich: Zwischen 2005 und 2009 hat sich die Rate der Menschen, die sich von FSME nicht gefährdet fühlen, von 19 auf 25 % erhöht. Die Expertin: "60 % der Tiroler wissen, dass Tirol (bezüglich der FSME im Inn- und im Zillertal) gefährlich ist. Garten und Park werden im Westen aber unterschätzt."

Mit einer Rate von 92 % von "jemals" Geimpften ist Kärnten das Bundesland mit der höchsten Durchimpfungsrate (gefolgt vom Burgenland und der Steiermark mit 91 %). In Wien sind es 86 %, am Ende der Skala liegt Vorarlberg mit 62 %. Mit 67 % dürften sich in ganz Österreich zwei Drittel der Menschen im korrekten Impfschutz befinden (Erstimpfung mit 2. Teilimpfungen nach 2 Wochen und 3. Teilimpfung nach 5-12 Monaten - Erste Auffrischung nach 3 Jahren, dann bis zum Alter von 60 Jahren alle 5 Jahre/danach wieder alle 3 Jahre).

Nicht zu impfen kann im Extremfall endloses Leid und hohe Kosten bedeuten. Christine Freund von der Selbsthilfegruppe Zeckenopfer hat die Daten von 88 FSME-Patienten ausgewertet. Allein fünf Patienten unter ihnen im Koma und mit Dauerbeatmung waren insgesamt 25 Jahre lang intensivstationspflichtig: Allein die Kosten dafür wurden auf rund 17 Mio. Euro geschätzt.

Die Vakzine kostet für Kinder und Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr 23,20 Euro, für Erwachsene 27,3 Euro. Krankenkassen leisten einen Zuschuss.

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