Hofreitschule: Sorge um Qualität "unbegründet"

28.01.2010

Die Wiener Hofreitschule hat bekräftigt, dass die Sorge um die Qualität der Reitausbildung und der Vorführungen "völlig unbegründet" sei. Derartige Befürchtungen würden durch Experten entkräftet. Gestern war ein "Freundeskreis der Spanischen Hofreitschule", der dem Unternehmen bisher nicht bekannt war, mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit getreten.

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Die Unterzeichner - darunter der ehemalige Leiter der Institution, Jaromir Oulehla - hatten unter anderem an den durchgeführten Sparmaßnahmen und der Verdoppelung der Vorführtage Kritik geübt. Diese wird von der Hofreitschule zurückgewiesen. Mit dem neuen Direktor der Reitbahn, Ernst Bachinger, sei die Pflege der klassischen Reitkunst bei gleichzeitigem Einbringen des Wissens um die Anforderungen im heutigen Dressursport "auf ein neues Niveau gestellt" worden, hieß es.

Als "externes Zeugnis" verwies die Hofreitschule auf einen im April 2009 im "British Dressage Journal" erschienenen Artikel, wonach sich die Ausbildung der Pferde gegenüber den vergangenen Jahren wesentlich verbessert und mehr an die Anforderungen im heutigen Dressursport angenähert hat. "Auch die Meinungen von international anerkannten Experten wie der österreichischen Olympiasiegerin, Europameisterin und oftmaligen Staatsmeisterin, Sissy Max-Theurer, (...) widersprechen den geäußerten Bedenken", wurde betont.

Wenn die Erhöhung der Vorführungen von unter 40 auf über 70 kritisiert werde, müsse in Erinnerung gerufen werden, dass dies nur eine Rückführung auf die unter früheren Direktoren angesetzte Vorführungsanzahl darstelle: "Allerdings stehen heute dafür nicht 40 bis 50, sondern 72 Pferde in den Stallungen der Spanischen Hofreitschule zur Verfügung. Alleine im Jahr 2009 konnten sechs Pferde zusätzlich für den Vorführungsbetrieb eingesetzt werden."

Piber bleibt

Zu keinem Zeitpunkt habe die Geschäftsführung weiters die Schließung, Auflassung oder Verlegung des Gestüts in Piber beabsichtigt. In dem vor mehr als einem Jahr in Kraft getretenen Unternehmenskonzept der Spanischen Hofreitschule-Bundesgestüt Piber sei die Unverzichtbarkeit dieses Standorts und dessen langfristiger Bestand ausdrücklich angeführt: "Piber war, ist und wird daher nicht gefährdet sein."

Die Geschäftsführung der Hofreitschule ist laut eigenen Angaben stolz, dass zwei Jahre nach Übernahme der Leitung (durch die neue Chefin Elisabeth Gürtler, Anm.) eine "klare Entwicklung in Richtung Konsolidierung" stattgefunden hat. Das Jahr 2009 werde sowohl hinsichtlich der Anzahl der Besucher als auch im Hinblick auf das wirtschaftliche Ergebnis das Beste in der Geschichte der Spanischen Hofreitschule sein. "Vordringlichstes Ziel der Geschäftsführung ist es, den Bestand dieser Institution langfristig abzusichern", wurde versichert.

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