Sozialversicherer schlagen Alarm

Österreicher sind "zu viel" im Krankenstand

10.12.2020

 Auf diese kürzlich bekannt gewordenen  Krankenstandzahlen regieren die Sozialversicherer mit Kritik. 

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© Getty/iStockphoto
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Wien. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern Deutschland und Schweiz sind die Österreicher, laut dem aktuellen Fehlzeitenreport, im Schnitt öfter bzw. länger im Krankenstand.

Deutschland verzeichnet im Jahr 2019 durchschnittlich 10,9, die Schweiz 7,2 und Österreich 13,3 Krankenstandstage pro Arbeitnehmer. Auf diese kürzlich bekannt gewordenen Zahlen regieren nun auch die Sozialversicherer: "13,3 Krankenstandstage sind zu viel. Wir müssen gemeinsam nach Lösungen suchen, damit die Arbeitnehmer gesünder werden und weniger in Krankenstand gehen", konstatiert Peter Lehner, SVS-Obmann und Co-Vorsitzender der Konferenz der Sozialversicherungsträger.
 
"Zudem ist es alarmierend, dass sich die Tage im Vergleich zu 2018 erhöht haben", sagt Lehner und ergänzt: "Die gesundheitsbeeinträchtigenden Arbeiten nehmen kontinuierlich ab und viele Arbeitgeber-Betriebe setzen auf gesundheitsfördernde Maßnahmen für ihre Mitarbeiter. Dies muss sich künftig auch in den Zahlen niederschlagen."
 

Gesundheit sei die Aufgabe jedes Einzelnen 

 
„Der Fehlzeitenreport zeigt klar, wir müssen den Präventionsgedanken stärker verankern und einen gesunden Lebensstil forcieren. Mit der Pandemie wurde uns vor Augen geführt, Gesundheit ist nicht nur die Aufgabe des Staates, sondern Gesundheit ist genauso Aufgabe und in der Verantwortung jedes Einzelnen“, erläutert Lehner weiterführend. 
 
Zudem gelte es, Krankenstandsmissbrauch aktiv den Kampf anzusagen. „Es braucht ein Fair Play“, fordert der SVS-Obmann. „Krankenstandsmissbrauch schädigt den eigenen Arbeitgeber, ist unkollegial und belastet die Krankenversicherung“, so Lehner. „2021 wird für Österreich und unsere Betriebe ein Schlüsseljahr. Wir alle, egal ob Arbeitnehmer oder Unternehmer müssen gemeinsam und mit vollem Einsatz am Comeback für Österreich arbeiten. Dazu braucht es aktive und gesunde Mitarbeiter“, so Lehner abschließend.
 
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