Opel an Magna: Unruhe in Belgien, keine Angst in London

11.09.2009

Der vereinbarte Verkauf des deutschen Autobauers Opel an den Zulieferer Magna und russische Investoren führt in Belgien zu Unruhe und Verärgerung. Der liberale Finanzminister und Vize-Premierminister Didier Reynders sagte am Freitag laut Nachrichtenagentur Belga, es sollte auf europäischer Ebene eine Untersuchung über möglichen Protektionismus in Deutschland geben. Der belgische Opel-Standort Antwerpen gilt als gefährdet.

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Arbeitsministerin Joelle Milquet beklagte, dass es bei der Opel-Krise an europäischem Zusammenhalt mangle. "Alle Werke von Opel müssen weitergeführt werden", sagte sie. Der Bürgermeister von Antwerpen, Patrick Janssens, verlangte, dass so schnell wie möglich Klarheit geschaffen wird über die Zukunft des Autowerks in seiner Stadt.

Britischer Wirtschaftsminister sorgt sich nicht um Vauxhall-Werke

Großbritanniens Wirtschaftsminister Peter Mandelson sieht beim Einstieg des Autozulieferers Magna bei Opel die Zukunft der britischen Vauxhall-Werke nicht gefährdet. Mandelson bestritt zudem, dass Magna eher britische als deutsche Arbeitsplätze abbauen werde.

Vielmehr stehe die gesamte Belegschaft von Vauxhall und der Schwestermarke Opel in Europa fraglos vor Umstrukturierungen, sagte Mandelson zu BBC. "Aber wenn Sie mich fragen, ob die Zukunft der beiden britischen Werke sicher ist, da habe ich die Zusicherung von Magna erhalten."

Gewerkschaften in Großbritannien hatten vor einem starken Jobabbau in den englischen Produktionsstätten Luton und Ellesmere Port gewarnt. In den beiden Vauxhall-Standorten arbeiten 5.500 Menschen. Der bisherige Mutterkonzern GM will die Mehrheit an Opel und Vauxhall an den Autozulieferer Magna und russischen Investoren abgeben.

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