Brauereipläne

Ottakringer fusioniert weitere Töchter dazu

24.03.2010

Ottakringer hat sich nach dem "Loskauf" des langjährigen Mitaktionärs Brau/Union im Herbst 2009 neu aufgestellt. Seit Herbst ist Ottakringer nicht nur mit Bier an der Börse. Unter das Dach der neuen "Ottakringer Getränke AG" ist auch die Mineralwasserfirma Vöslauer gewandert. Vor Ende des Jahres 2010 werden weitere bisher getrennt geführte und noch an der Eigentümerfamilienholding hängende Firmen hereinkommen. Vor allem die ungarische Brauerei Pecs sowie die Getränkefirma Kolarik. Beide bringen nochmals je 30 Mio. Euro Umsatz mit.

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Für 2009 gibt es "zumindest nicht weniger" Dividende als 2008, sagte Konzernchef Sigi Menz bei der Bilanzpressekonferenz. Damals waren 77 Cent je Aktie ausgeschüttet worden. Mit der Getränkefusion ist 2009 aber die Zahl der Aktien gestiegen.

Ottakringer-Kleinaktionäre, die bei der Vöslauer-Einbringung das Austauschverhältnis kritisiert haben, haben inzwischen den Kadi zur richterlichen Überprüfung angerufen, wie der Investor Rupert Heinrich Staller berichtet. Sie hielten die Wassersparte bei der Fusion für überbewertet.

Menz hat noch keine Nachricht vom Gericht, wie er heute sagte, er sieht auch "keinen Grund zu emotionalen Ausschreitungen". Trotz eines nur 5-prozentigen Streubesitzes will er mit dem Konzern an der Börse bleiben, und ein österreichischer Familienbetrieb.

Die Vöslauer AG ist erst seit Oktober 2009 im Börsekonzern konsolidiert. Zur Vergleichbarkeit hat der Konzern die Zahlen auch rückwirkend für 2008 dazugerechnet. Demnach hat die Ottakringer Getränke AG 2009 rund 3,32 Mio. hl Getränke verkauft, um 1,6 % mehr als 2008.

Davon waren 611.800 hl Bier, im sonst rückläufigen Biermarkt war das ein Plus von 3,3 %. 2,7 Mio. hl waren alkoholfreie Getränke (+1,2 %). Der gemeinsame Umsatz legte gegenüber den Pro-forma-Zahlen 2008 um 2,4 % auf 164,4 Mio. Euro zu.

Rechnet man tatsächlich nur das letzte Quartal 2009 Vöslauer hinzu, kam Ottakringer 2009 auf 100,23 Mio. Euro (78,6 Mio. Euro) Umsatz. Das EGT wird nach vorläufigen Zahlen mit 6,70 (5,97) Mio. Euro angegeben. Der Konzern beschäftigt 363 Mitarbeiter.

In der Ottakringer Brauerei AG lag der Umsatz bei 80,2 Mio. Euro (+3,9 %). Bei der Vöslauer Mineralwasser AG wurden 84,2 Mio. Euro (+1 %) umgesetzt. Hier soll die Exportquote in den nächsten Jahren von 6,7 % mindestens verdreifacht werden.

Der Streubesitz sollte steigen, wenn für Akquisitionen das Kapital erhöht wird. Das ist vorerst nicht geplant, obwohl es jede Woche ein bis zwei Angebote gebe. "Bei näherer Betrachtung braucht man da keinen Datenraum um zu erkennen, dass da keine Rosinen sind", sagte Menz. Generell habe man aber schon Expansion in der Sparte Bier, Wasser und "andere Getränke" im Visier.

In Österreich hat Ottakringer mit Bier 7 % Marktanteil, in Wien ist es mehr als doppelt so viel. Obwohl der Bierabsatz voriges Jahr in den Kernmärkten Wien und Niederösterreich um insgesamt 6 % sank, habe Ottakringer nochmals zugelegt. Bei der Expansion im Bierabsatz setzt der Wiener Konzern aktuell auch stärker auf Westösterreich, wie die Ottakringer-Brauerei-Chefin Christiane Wenckheim sagte.

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